Wie Tesla in den USA zur Billigmarke wird

Der Anschaffungspreis ist für Kunden in den USA allmählich kein Argument mehr gegen den Kauf eines Elektroautos – zumindest, wenn es ein Tesla ist. Denn Teslas Einstiegsmodelle sind jetzt billiger als der durchschnittliche Neuwagen in den Vereinigten Staaten, wie eine Analyse des Nachrichtenunternehmens Bloomberg ergeben hat.

Demnach liegen Model 3 und Model Y in ihrer jeweils günstigsten Modellvariante unterhalb des durchschnittlichen Transaktionspreises bei der Anschaffung eines Neuwagens. In Umfragen hatten Kaufinteressenten bislang immer auch den Anschaffungspreis als Grund genannt, sich kein Elektroauto zu kaufen. Doch durch Teslas aggressive Preispolitik auf dem Heimatmarkt hat sich die Lage gedreht. Im Oktober beträgt die Preisdifferenz beim Model 3 minus 7700 US-Dollar, beim Model Y sind es minus 4000 Dollar.

Erst kürzlich hat Tesla die Preise für seine wichtigsten Modelle in den USA abermals gesenkt, nachdem die globalen Auslieferungen im dritten Quartal im Vergleich zum vorangegangenen Quartal zurückgegangen waren. Im vierten Quartal müsste Tesla rund 475.000 Fahrzeuge ausliefern, um das Jahresziel von 1,8 Millionen zu schaffen.

Dass die Basis-Teslas billiger sind als der durchschnittliche verkaufte Neuwagen, hat allerdings auch mit anderen Faktoren wie gestiegenen Zinsen und der Inflation zu tun. So ist der durchschnittliche Verkaufspreis für Neuwagen in den USA dem Bericht zufolge stark gestiegen: von 38.000 Dollar im Jahr 2018 auf 47.000 Dollar im Jahr 2023. Die traditionelle Vorliebe der Amerikaner für große und schwere SUVs sowie Pickup-Trucks spielt außerdem eine Rolle.

Der Preis von Teslas Model 3 lag schon in der Vergangenheit oftmals unterhalb des durchschnittlichen Transaktionspreises in den USA. Zum ersten Mal liegen nun aber sowohl das Model 3 als auch das Model Y unterhalb dieser Schwelle. Das hat wiederum mit der Wiedereinführung des Model Y RWD zu tun, wodurch das SUV jetzt vor Kaufanreizen 4500 Dollar günstiger zu haben ist als in der nächstteureren Long-Range-Variante. Das Model Y könnte im Jahr 2023 das meistverkaufte Auto der Welt werden.

Bei Elektroautos ist Tesla sowohl in den USA als auch global die klare Nummer 1. Während der chinesische Rivale BYD Tesla auf den Fersen ist, sind Konzerne wie Volkswagen und Stellantis trotz aller BEV-Anstrengungen weit abgeschlagen. Laut Bloomberg sind 61 Prozent aller jemals in den USA verkauften Elektroautos von Tesla. Zur Einordnung: Damit ist das Unternehmen von Elon Musk bei E-Autos dominanter als Apple bei Smartphones.

Aus dem Datencenter:

Umfrage zur Beeinflussung der Tesla-Reputation durch Elon Musk