Was Elon Musk im Tesla-Q2-Webcast sagt

Bei Tesla haben sie allen Grund zum feiern. Trotz der globalen Schwierigkeiten, mit denen die Autoindustrie aktuell zu kämpfen hat, konnte der amerikanische Elektroautohersteller seinen Gewinn im zweiten Quartal fast verdoppeln. CEO Elon Musk sprach angesichts dieser Zahlen in einem Webcast sogar von einem der "stärksten Quartale unserer Geschichte".

Allein im Juni habe Tesla in seinen Werken in Fremont und Schanghai Produktionsrekorde erzielt. Auch im deutschen Werk in Grünheide bei Berlin laufe es allmählich besser: "Wir haben im Juni einen wichtigen Meilenstein von 1000 Autos pro Woche erreicht", sagte Musk. Vor diesem Hintergrund habe Tesla "das Potenzial für eine rekordbrechende zweite Hälfte des Jahres."

Finanzchef Zach Kirkhorn bestätigte in dem Webcast das Ziel von 50 Prozent mehr Absatz im Vergleich zum Vorjahr. Es sei durch die globalen Schwierigkeiten nicht unbedingt leichter geworden, diese Marke zu knacken, "aber es bleibt möglich". Musk dankte ausdrücklich der Belegschaft der Fabrik in Schanghai, die "viel geopfert" habe, um die Fertigung nach Corona-Lockdowns wieder hochzufahren.

Auf die aktuell hohen Preise für Tesla-Fahrzeuge angesprochen, sagte Musk, er hoffe, sie mit einer möglichen Stabilisierung der Inflation wieder herabsetzen zu können. Eine solche Entwicklung halte er gegen Ende des Jahres für möglich, diese Vorhersage sei aber mit Vorsicht zu genießen.

In dem Q2-Webcast äußerte sich Musk auch zu anderen Themen. Etwa zum angekündigten Pick-up-Modell Cybertruck. Tesla plant mit dem Beginn der Produktion "Mitte des nächsten Jahres", nachdem er sich bereits mehrfach verzögert hat. "Wir sind sehr begeistert von diesem Produkt", sagte Musk: "Es könnte unser bestes Produkt überhaupt werden." Im Online-Shop des Herstellers kann man den E-Truck für 100 US-Dollar reservieren – mit dem Versprechen der Konfiguration, "sobald die Produktion naht".

Angesprochen wurde Musk außerdem auf den Weggang von Andrej Karpathy, einem führenden Entwickler des Assistenzsystems "Autopilot". Analysten fürchten, Tesla könne durch den Verlust des Spezialisten bei der Entwicklung der "Full Self Driving"-Technologie (FSD) aufgehalten werden. Musk sagte: "Nun, da Andrej den gesamten Code alleine geschrieben hat, kommt die Sache zum Stillstand" – um sicherheitshalber umgehend klarzustellen, er habe das ironisch gemeint.

Karpathy sei zwar "awesome" und er habe den größten Respekt vor seiner Arbeit, sagte Musk. "Aber wir haben in der Einheit für Software und KI ein Team von 120 Leuten, die extrem talentiert sind." Deshalb sei er zuversichtlich, bei der Entwicklung von FSD planmäßig voran zu kommen.

Aus dem Datencenter:

Zulassungszahlen in den USA im zweiten Quartal 2022