Wie Volvo US-Zölle auf China-Importe aushebelt

Volvo hat offenbar einen Weg gefunden, um in China hergestellte Autos der Marken Volvo Cars und Polestar günstiger in die USA zu importieren. Durch die Nutzung des alten "Duty Drawback"-Programms könnten die mit dem chinesischen Geely-Konzern verbundenen Hersteller Einfuhrzölle und den 25-prozentigen US-Zoll unter bestimmten Bedingungen zurückerhalten, wie die amerikanische Automobilwoche-Schwester Automotive News mit Bezug auf Insider berichtet.

Das "Duty Drawback"-Programm ermöglicht es Unternehmen, eine Rückerstattung von US-Zöllen auf Importe aus China zu beantragen, wenn diese durch bestimmte Exporte in derselben Zolltarifklasse ausgeglichen werden, sagte Jedd Lancaster, Verkaufsleiter beim Zollbroker Alliance Drawback Services: "Die Zollrückvergütung ist eine wenig bekannte Strategie zur Zollminderung."

Demnach können Autohersteller mit einer US-Produktion, die entsprechende Exportmöglichkeiten schaffen, die in den zurückliegenden fünf Jahren auf Fahrzeuge gezahlten Einfuhrzölle zurückerhalten. So können sie Millionen von Dollar sparen. General Motors, der einzige andere große Autohersteller, der in China hergestellte Fahrzeuge in die USA importiert, nutzt das Programm ebenfalls, wie ein Unternehmenssprecher bestätigte.

Thomas Ingenlath, CEO von Polestar, und Björn Annwall, COO von Volvo, kündigten bereits ihren Plan an, den EX30 und den Polestar 2 in den USA zu einem wettbewerbsfähigen Preis zu verkaufen. In einem Gespräch mit Automotive News im April sagte Ingenlath, der Autohersteller könne die Importzölle auf in China hergestellte Fahrzeuge durch Polestar-Exporte aus dem US-Werk in Charleston ausgleichen.

"Die Autos, die wir hier (in den USA, d.Red) produzieren und exportieren, helfen uns, die Autos zu importieren, die wir hier nicht produzieren", sagte Ingenlath. Es sei unmöglich, jedes einzelne Modell im Portfolio für jede Weltregion lokal zu fertigen. Nächstes Jahr wird Volvo Cars in seinem Montagewerk im amerikanischen Ridgeville mit der Produktion der Elektro-Crossover Polestar 3 und EX90 beginnen. Analysten schätzen, dass Volvo im Jahr 2025 in dem Werk 92.000 E-Autos bauen könnte.

Aus dem Datencenter:

Zulassungszahlen in den USA im zweiten Quartal 2023