Am Ende seines Vortrags beim IFA-Branchengipfel zeigt der zugeschaltete VW-Chef Thomas Schäfer den neuesten Werbespot für den ID Buzz mit Ewan McGregor. Der schlägt die Brücke zwischen altem und neuem Bulli. Das Elektro-Modell, für das bereits über 20.000 Bestellungen vorliegen, ist Symbol für das langfristige Ziel von Schäfer. VW soll wieder zur "Love Brand" werden wie zu Zeiten von Käfer und Co – und außerdem die "begehrenswerteste Marke der nachhaltigen Mobilität".
Doch davon ist VW derzeit ein Stück weit entfernt. Die Verkaufslisten für Elektromodelle weltweit werden von Tesla dominiert, in Europa steht auch der Fiat 500e in der Gunst der Kunden ganz oben, während VW lediglich mit dem ID.4 in die Top Ten vorstoßen kann. Der ID.3 dagegen hat sich nicht zu dem erhofften Bestseller entwickelt, was auch an der oft bemängelten Qualität des Fahrzeugs etwa im Innenraum mit billigen Materialien liegen mag.
Gerade hier hat Schäfer kurzfristig Handlungsbedarf ausgemacht. "Wir werden die Produktsubstanz verbessern", kündigte er auf dem von IFA-Chef Stefan Reindl organisierten Kongress in Nürtingen an. Dies gelte sowohl für die Hard- wie für die Software. Durch die Probleme der hauseigenen Software-Organisation Cariad ist VW vor allem beim Infotainment ins Hintertreffen gegenüber der Konkurrenz geraten. Hier will Schäfer nachbessern und beispielsweise größere Bildschirme einbauen. Die Menüführung soll intuitiver, Lenkräder mit echten Tasten bestückt werden. Schlechte Bedienbarkeit gilt als ein Grund dafür, warum der Golf VIII bei den Kunden nicht so ankommt wie erhofft.