Pläne für Ausbau stoßen auf geteiltes Echo

Die Deutschen sind sich uneins in ihrer Haltung gegenüber dem Ausbau des Tesla-Werks in Grünheide. Auf die Frage "Wie bewerten Sie die Ausbaupläne des Tesla-Werks in Grünheide bei Berlin?" antworteten 43 Prozent mit "sehr negativ" oder "eher negativ", 34 Prozent hingegen mit "sehr positiv" oder "eher positiv". Das zeigt eine exklusive Civey-Umfrage im Auftrag der Automobilwoche.

Die Ablehnung kommt zwar eher von den älteren Befragten, eine Mehrheit gegen den Ausbau gibt es aber in keiner Altersgruppe, ebenso wenig wie eine Mehrheit für die Pläne. Die höchste Ablehnungsquote gibt es mit 46 Prozent in der Gruppe der 50- bis 64-Jährigen, die höchste Zustimmung mit 43 Prozent in der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen.

Auffällig ist, dass die Befragten in den östlichen Bundesländern dem Vorhaben durchweg kritischer gegenüberstehen als der Durchschnitt. In Brandenburg, dem Standort der Fabrik, sprechen sich 48 Prozent der Befragten gegen eine Erweiterung aus. Dafür sind mit 35 Prozent allerdings auch mehr als im Durchschnitt, dafür ist der Anteil der Unentschlossen mit 17 Prozent dort so niedrig wie sonst nirgends außer in Mecklenburg-Vorpommern, wo er bei 14 Prozent liegt.

Wähler größerer Parteien stehen dem Ausbau eher positiv gegenüber. Von den CDU-Wählern befürworten 39 Prozent den Ausbau, bei der SPD sind es 37 Prozent, bei den Grünen immerhin noch 32 Prozent. Am größten ist die Zustimmung mit 40 Prozent bei den Anhängern der FDP. Die geringste Zustimmung äußern mit 21 Prozent Wähler der Linken, während 29 Prozent der AfD-Anhänger den Plänen positiv gegenüberstehen. Die Ergebnisse auf Ebene der Bundesländer sind repräsentativ auf Basis einer modellbasierten, statistischen Methode für kleine Datenräume.

"Die Erweiterung von Teslas Werk in Grünheide ist ein wirtschaftlich positives Ereignis für die Region, stößt jedoch in Brandenburg und Sachsen-Anhalt auf gemischte Reaktionen mit 50 Prozent Ablehnung. Dies lässt sich teilweise durch die hohe Verunsicherung und eine Ablehnung gegenüber dem Wandel erklären, der durch die E-Mobilität symbolisiert wird", sagt Civey-Mobilitätsexperte Parwiz Torgull. "Die Gleichzeitigkeit von Begeisterung für visionäre Führungspersönlichkeiten wie Elon Musk und Zurückhaltung gegenüber den von ihnen eingeleiteten Veränderungen ist ein Phänomen, das weit über Deutschland hinaus von Bedeutung ist." Civey hat in der dritten Januarwoche rund 5000 Bundesbürgerinnen und -bürger befragt.