Dienstwagen: Elektroautos sollen bis 95.000 Euro gefördert werden

Gute Nachrichten für Dienstwagenfahrer. Die Bundesregierung plant in ihrem Haushaltsentwurf für 2025, der in der nächsten Woche komplett vorgestellt werden soll, eine verstärkte Förderung vollelektrischer Dienstwagen. Das geht aus einem Eckpunktepapier hervor, das von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) erarbeitet wurde und die Leitlinien des Haushalts vorgeben soll.

Konkret heißt es darin unter Punkt 5b "E-Mobilitätsstandort stärken": "Erhöhung des Deckels für den Brutto-Listenpreis von 70.000 Euro auf 95.000 Euro bei der Dienstwagenbesteuerung für E-Fahrzeuge."

Zum Verständnis: Werden vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellte Dienstwagen auch privat genutzt, können Arbeitnehmer dafür pauschal nur 0,25 Prozent des Bruttolistenpreises im Monat als geldwerten Vorteil versteuern, wenn es sich um ein Elektroauto handelt und der Bruttolistenpreis des Fahrzeugs bei unter 70.000 Euro liegt. Die Grenze war erst zum 1. Januar 2024 auf 70.000 Euro angehoben worden, 2023 lag sie noch bei 60.000 Euro.

Jetzt plant die Ampel eine deutliche Erhöhung auf 95.000 Euro. Wirtschaftsminister Habeck sagte am Montag auf einem Event von Mercedes: "Ich erhoffe mir davon einen Nachfragepush aus den Unternehmen."  An der grundsätzlichen Strategie der Unternehmen werde sich nichts mehr ändern. "Die Investitionen sind ja längst getätigt", so Habeck weiter.

Denn die Planung der Ampel-Spitze würde für Dienstwagenfahrer die Tür für die elektrischen Top-Modelle der deutschen Hersteller öffnen. Bisher waren unter anderem Audis neues Elektro-SUV Q6 e-tron, oder die vollelektrische BMW-Limousine i5 kaum unter einem Bruttolistenpreis von 70.000 Euro zu konfigurieren. Dann hätte der Steuersatz aber bei 0,5 Prozent gelegen. Das will die Ampel jetzt ändern.

Verbrenner werden weiterhin pauschal mit einem Prozent besteuert. Plug-In-Hybride liegen bei 0,5 Prozent, wenn das Fahrzeug mindestens 80 Kilometer rein elektrisch fährt. Aktuell sind diese Regelungen noch bis 2030 so geplant.

Ebenfalls neu angedacht im Haushalt für 2025 ist unter Punkt 5c des Eckpunktepapiers eine steuerliche Gleichstellung von ausschließlich mit E-Fuels betriebenen Fahrzeugen mit vollelektrischen Modellen. Diese Gleichstellung soll für Kfz-Steuer und Dienstwagenbesteuerung gelten.

Außerdem soll für Unternehmen rückwirkend zum 1. Juli 2024 eine Sonderabschreibung für neu zugelassene, vollelektrische oder vergleichbare Nullemissionsfahrzeuge eingeführt werden. Diese Sonderabschreibung ist bis Ende 2028 geplant. Weitere Details gibt es dazu noch nicht. Finanzminister Christian Lindner (FDP) will den Haushaltsentwurf Ende kommender Woche vorstellen.

Wichtig ist: Bei den geplanten Steuervorteilen auch für teurere Elektroautos handelt es sich um eine Einigung der Ampel-Anführer und einen daraus entstehenden Haushaltsentwurf. Der Haushalt selbst muss durch den Bundestag beschlossen werden. Es gibt also noch keine konkrete Einigung auf die 95.000-Euro-Planung. Der Haushalt für 2025 dürfte im Herbst durch den Bundestag beschlossen werden.