Eberspächer verbündet sich mit chinesischem Batteriehersteller Farasis

Farasis, da war doch was. Richtig, der chinesische Zellhersteller hatte einst große Pläne mit Mercedes, wollte eine Produktion in Thüringen aufbauen. Doch daraus wurde nichts, das Unternehmen konzentrierte sich auf die Türkei, wo ein Werk für den Elektro-Newcomer Togg entstanden ist. Jetzt geht Farasis eine strategische Partnerschaft mit dem Zulieferer Eberspächer ein. 

Diese umfasst laut Mitteilung die Zusammenarbeit in den Bereichen Marketing, Vertrieb, Entwicklung und Produktion von Niedervoltbatterien mit 12 bis 48 Volt für Autos.

Farasis hat seinen Europasitz ganz in der Nähe von Eberspächer, dessen Firmenzentrale in Esslingen bei Stuttgart liegt. Die Entscheidung stammt noch aus Zeiten, als die Chinesen bedeutender Zelllieferant für Mercedes werden wollten.

Nun wollen beide Unternehmen zukünftig bei Starter-, Stütz- oder Mildhybridbatterien eng zusammenarbeiten. Hier sehen die Partner ein großes Marktpotenzial für die kommenden Generationen von Fahrzeugen mit Mildhybrid oder rein elektrischem Antrieb. Eberspächer, Spezialist für Abgasreinigungsanlagen, erschließt sich damit ein wichtiges Produktsegment für die Zukunft.

„Die gegenseitigen Kompetenzen ergänzen sich perfekt: Wir bringen die Soft- und Hardwareexpertise für Batteriemanagement-Systeme in die Partnerschaft. Kombiniert mit der Batteriezell- und Gehäusetechnologie von Farasis können wir gemeinsam noch besser auf die Bedürfnisse der Automobilhersteller für neue Fahrzeuggenerationen eingehen“, sagt Johannes Weber, Vice President der Business Unit Automotive Electronics bei Eberspächer.

Eberspächer hat im vergangenen Jahr als eines der ersten Unternehmen in Europa ein 12-Volt-Lithium-Ionen Batteriemanagement-System für Fahrzeuge mit integriertem Halbleiterschalter erfolgreich auf den Markt gebracht. Es entspricht den erhöhten Anforderungen an Ausfallsicherheit. Außerdem sind Softwareupdates über WiFi und Mobilfunk möglich.

Dieses werde in der Starterbatterie eines internationalen Herstellers verwendet und sorgt für die nötige Sicherheit von automatisierten Fahrfunktionen. Der Umstieg im Niedervoltbereich von herkömmlichen Blei- auf Lithium-Ionen-Batterien spart laut Eberspächer bis zu fünf Kilogramm Gewicht im Fahrzeug.

Eberspächer entwickelt bereits die nächsten Generationen des Batteriemanagement-Systems für den Spannungsbereich zwischen 12 und 48 Volt.

„Durch die Zusammenarbeit bieten wir künftig die optimale technologische Batterielösung aus einer Hand. Als Zell- und Batterie-Experten mit jahrzehntelanger Erfahrung können wir uns auf unsere Kernkompetenz konzentrieren, während die Software- und Hardwareschnittstelle zum Kunden von Eberspächer übernommen wird“, so Thomas Schnepf, General Manager von Farasis Energy Europe.

Farasis gilt als einer der weltweit führenden Hersteller von Lithium-Ionen-Batterien. Im Rahmen der Partnerschaft geht es vor allem um den Einsatz der Lithium-Eisenphosphat-Technologie, die mit weniger seltenen Rohstoffen auskommt. Mit einer Lebensdauer der Batterie von 15.000 Zyklen können die gestiegenen Anforderungen im 12 und 48 Volt-Bereich erfüllt werden.