Fallen Sie bei der Gehaltsforderung nicht mit der Tür ins Haus

Ein gutes Gehalt steht immer noch an der Spitze, wenn man Angestellte fragt, was ihnen bei einem Job besonders wichtig ist. Worauf man als Bewerber achten sollte, um ein möglichst hohes Einkommen auszuhandeln, haben Experten der Online-Jobplattform Stepstone in ihrem jüngsten Gehaltsreport für Absolventen zusammengefasst.

Obwohl die Gehaltsfrage wichtig ist, so empfehlen sie, solle man im Vorstellungsgespräch bei diesem Thema nicht mit der Tür ins Haus fallen. Es gelte abzuwarten, bis der potenzielle Arbeitgeber das Thema von sich aus anspreche. Das erfordert Geduld – denn „in der Regel wird das Thema Gehalt als einer der letzten Punkte aufgegriffen.

Spricht der Personaler das Thema bis zum Gesprächsende nicht an, dann kann der Bewerber den Punkt aufnehmen, indem er nach den Rahmenbedingungen der offenen Stelle fragt, raten die Stepstone-Experten. Doch zuvor solle man weiteren Verlauf des Bewerbungsprozesses klären, denn häufig seien in den Unternehmen mehrere Vorstellungsrunden vorgesehen, von denen sich erst die zweite auch dem Gehalt widme.

Auf jeden Fall gelte es, gut vorbereitet zu sein – und dabei verschiedenste Aspekte in die eigenen Überlegungen einzubeziehen. So unterscheide sich die Vergütung derselben Position je nach Branche, in der das jeweilige Unternehmen tätig ist. Der Unternehmensstandort spiele bei der Gehaltsfrage auch eine Rolle. Im regionalen Vergleich positioniere sich der Süden in der Regel besser als der Norden und der Westen besser als der Osten. Hier gelte es aber nicht nur, auf die Einkommensseite zu schauen, sondern auch zu berücksichtigen, wie hoch die Lebenshaltungskosten in der Region sind. Auch die Größe eines Unternehmens ist ein relevanter Faktor. Hierbei lautet die Faustregel: je größer das Unternehmen, desto höher die Gehälter.

Die zentrale Rolle spielt natürlich der eigene fachliche Background. Bei Absolventen geht es zunächst um den erlangten Abschluss sowie die ersten praktischen Erfahrungen, zum Beispiel im Rahmen eines Praktikums oder einer Werkstudententätigkeit.

Ist das alles geklärt und eine konkrete Gehaltsvorstellung fixiert, stellt sich in der Praxis stets die Frage: Wie formuliere ich meinen Gehaltswunsch? Sollte der potenzielle Arbeitgeber die Angabe der Gehaltsvorstellung schon in der Bewerbung gefordert haben, steht schon eine Zahl im Raum, die noch mit Argumenten unterlegt werden muss. Ist der Gehaltswunsch in der Bewerbung noch kein Thema gewesen, wird der potenzielle Arbeitgeber eventuell im ersten, spätestens aber im zweiten Vorstellungsgespräch nach einer konkreten Gehaltsvorstellung fragen. Hier nennt Stepstone grundsätzlich es zwei Antwortmöglichkeiten:

1.) Fixe Gehaltsangabe: „Meinen Qualifikationen entsprechend empfinde ich ein Gehalt von x-tausend Euro im Jahr als angemessen.“

2.) Gehaltsspanne: „ Meine Gehaltsvorstellungen liegen zwischen x- und y-tausend Euro pro Jahr.“

Unabhängig davon, welche Variante man wählt, gilt es, den Gehaltswunsch mit passenden Argumenten zu unterlegen. Dafür sollte man sich in die Lage des Arbeitgebers versetzen, der sich vor allem fragt, welchen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens die Kandidatin oder der Kandidat liefern können.

Die Argumente sollten dementsprechend herausstellen, welchen Mehrwert man durch seine Qualifikation und Erfahrung liefert. Um hier die schlagkräftigsten Begründungen liefern zu können hilft es, zuvor die Jobbeschreibung sehr genau zu analysieren und sich jene Punkte zu markieren, bei denen man hervorsticht und besondere Stärken vorweisen kann. So sollte es gelingen, den Wert der eigenen Leistungen nachvollziehbar zu erläutern.

Argumente, die rein persönlicher Natur sind, sollten hingegen außen vor bleiben. Anders kann es unter Umständen bei einem erforderlichen Umzug sein – hier kann man versuchen, eine Zulage für die Umzugskosten herauszuhandeln.

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