Ford und Globalfoundries wollen gemeinsam die Halbleiterfertigung und Technologieentwicklung vorantreiben. Zum einen kann Globalfoundries damit für Chiplieferungen an Ford neue Kapazitäten schaffen. Zum anderen wollen die beiden Unternehmen gemeinsam forschen und entwickeln, um die Automobilindustrie mit den benötigten Halbleitern zu versorgen. Dass Ford selbst in die Chipentwicklung einsteigt, wird in der gemeinsamen Erklärung beider Unternehmen zwar nicht ausdrücklich gesagt. Doch die Nachrichtenagentur Reuters zitiert Ford-Vizepräsident Chuck Gray mit der Aussage, Ford wolle eigene Chips designen und von einem Partner fertigen lassen. Globalfoundries ist bislang als Auftragsfertiger bekannt. Tesla beispielsweise verbaut selbst entwickelte Chips.
Konkret erwähnt werden Chips für moderne Assistenzsysteme, das Batteriemanagement sowie die Vernetzung innerhalb der Fahrzeuge. Die Vereinbarung sei nur der das erste Beispiel für die Umsetzung der Ford-Strategie zur vertikalen Integration von Schlüsseltechnologien und -fähigkeiten, mit denen sich Ford künftig differenzieren werde, sagt Ford-CEO Jim Farley.
Global Foundries erzielt bislang nur rund vier von insgesamt etwa 54 Milliarden US-Dollar Umsatz im Automobilgeschäft, 22 Milliarden entfallen auf Mobilgeräte und 18 auf Heimanwendungen sowie das industrielle Internet of Things. Das Unternehmen betreibt eine in Dresden die größte Halbleiterfabrik Europas, drei Werke in den USA sowie eine in Singapur. Eine weitere vier Milliarden US-Dollar teure Fertigung soll 2023 in Singapur in Betrieb gehen. Nach dem kürzlich erfolgten Börsengang kontrolliert Mubadala, der Staatsfond von Abu Dhabi, weiterhin knapp 90 Prozent der Unternehmensanteile des Unternehmens, das als drittgrößter Auftragsfertiger der Welt gilt.
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