Vom Automobil als Device auf vier Rädern ist schon lange die Rede. Dieser Trend bedeutet auch eine Verschiebung der Gewichte in Richtung Software. Sie wird bestimmen, was ein Fahrzeug den Insassen bieten kann, und wie der Kunde das Automobil erlebt. Dort sehen auch die Automobilhersteller die Möglichkeit zur Differenzierung.
Parallel geht es im Fahrzeug durch Assistenzsysteme und Vernetzung immer komplexer zu. In Fahrzeugen seien oft mehr als 100 Controller, über 1000 Funktionen und mehr als 200 Millionen Zeilen Softwarecode zu finden, berichtete Aptiv-CTO Glen de Vos jüngst bei der CES. Aktuell seien innerhalb des Fahrzeugs oft bereits Übertragungsraten von 500 Megabit pro Sekunde erforderlich.
Der Wunsch nach Differenzierung durch per Software definierte Funktionen und die Komplexität zwingen Entwickler dazu, bisherige Elektronikarchitekturen über den Haufen zu werfen. Bislang haben die meisten Sensoren und Aktoren wie Kameras, Lidar- oder Radarsensoren jeweils eigene relativ intelligente Steuergeräte mit einer für die Anwendung maßgeschneiderten Software. Die Steuergeräte werten oft schon die Daten von Kamera oder Lidar aus und geben nur noch das Ergebnis weiter, etwa welches Objekt sie entdeckt haben.