Der Kabel- und Bordnetzhersteller Leoni rechnet aufgrund des Krieges in der Ukraine mit weniger Umsatz, Ergebnis und Free Cashflow im laufenden Geschäftsjahr als bisher erwartet. Das Unternehmen hat zwei Standorte in der Ukraine, die nicht mehr produzieren. Das hat bereits Auswirkungen auf die Produktion von Fahrzeugherstellern. Der Vorstand prüft verschiedene Maßnahmen, um die Auswirkungen zu minimieren, unter anderem die Duplizierung von Produktionsvolumina. Er geht aber davon aus, die Produktionsausfälle nicht komplett auffangen zu können. Eine genaue Prognose der Ausfälle sei aufgrund der unsicheren Lage noch nicht möglich.
Ebenfalls stark beeinträchtig ist das Geschäft in Russland, vor allem aufgrund der von westlichen Staaten verhängten Sanktionen. Bisher hatte Leoni für seine russischen Aktivitäten in diesem Jahr einen Umsatz von unter 100 Millionen Euro eingeplant, für die Produktion der beiden Werke in der Ukraine lag die Schätzung bei unter 300 Millionen Euro. Neben den laufenden Geschäften könnten auch Anlagen und Vorräte in den beiden Ländern betroffen sein. Sie könnten zum Beispiel im Krieg zerstört oder verstaatlicht werden. Leoni beziffert die Vermögenswerte in Russland und der Ukraine mit zusammen rund zwölf Millionen Euro.
Für das laufende Jahr erwarte Leoni nun einen Umsatz von knapp über fünf Milliarden Euro, ein EBIT vor Sondereffekten im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich sowie einen Free Cashflow im niedrigen positiven dreistelligen Millionen-Euro-Bereich.
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