Renault hat Gewinn und Rentabilität im ersten Halbjahr gesteigert und deshalb die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Konzernchef Luca de Meo will Renault auch dank KI zum modernsten Autobauer Europas machen.
Konzernchef Luca de Meo: "Wir haben die traditionellen Hebel zur Performancesteigerung eingesetzt, aber das Unternehmen auch wieder mit der innovativen Denkweise verknüpft, die einst seine goldenen Jahre ausmachte."
Die Renault-Gruppe hat ihren Gewinn und ihre Rentabilität im ersten Halbjahr gesteigert. Auch der Umsatz legte leicht zu. Allerdings sackte der auf die Aktionäre entfallende Nettogewinn um 38 Prozent auf 1,29 Milliarden Euro.
Konzernchef Luca de Meo bestätigte insgesamt die Gesamtjahresprognose: Dieses Jahr soll die operative Marge mindestens 7,5 Prozent erreichen, der freie Barmittelzufluss mindestens 2,5 Milliarden Euro.
Die operative Marge kletterte im ersten Halbjahr um 0,5 Prozentpunkte auf 8,1 Prozent. Im reinen Automotive-Geschäft stieg die operative Marge um 0,4 Punkte auf 6,6 Prozent des Umsatzes.
Der Umsatz per Ende Juni stieg um 3,7 Prozent auf 27 Milliarden Euro (zu konstanten Wechselkursen). Allerdings machten Renault Wechselkurseffekte in der Türkei und in Argentinien zu schaffen. Beide Länder kämpfen mit sehr hohen Inflationsraten.
Deshalb will der Autobauer dort die Preise nach eigenen Angaben "bei bestimmten Produkten repositionieren." Dies werde durch Kostenreduktionen in der Fertigung möglich. Einzelheiten zum Umfang der geplanten Preissenkungen machte Renault nicht.
Durch die De-Konsolidierung des Verbrennerbereichs Horse flossen dem Unternehmen 286 Millionen Euro zu. Andererseits belasteten anhaltende Restrukturierungskosten die Kasse mit 123 Millionen Euro, außerdem flossen durch die Neustrukturierung der Kapital-Allianz mit Nissan im vergangenen März (Buchwertverlust eines Anteilsverkaufs) hohe Summen ab.
Konzernchef de Meo zeigte sich unter dem Strich dennoch sehr zufrieden mit dem Halbjahresergebnis: "Unsere Anstrengungen, die Kosten zu senken und unsere Geschäftspolitik auf den Ertrag auszurichten, spiegeln sich in unserer neuen Organisationsstruktur wider, der besten, die dieses Unternehmen in den vergangenen drei Jahrzehnten hatte."
Renault wolle "das fortschrittlichste europäische Automobilunternehmen" werden und dazu in verstärktem Maße KI einsetzen, kündigte er an. Dadurch sollen unter anderem die Lieferketten gestärkt und die Schlüsselprozesse optimiert werden (Programm „Speed of Lightness“).
