Rimac schlägt Tesla auf dem Nürburgring

Der Rimac Nevera hat auf der Nordschleife des Nürburgrings einen neuen Rundenrekord für Elektroautos aufgestellt: In 7:05:298 Minuten umrundete Martin Kodric mit dem 1400 kW (1914 PS) starken Nevera die berühmte, 20,832 Kilometer lange Strecke. Damit war der Rimac gut 20 Sekunden schneller als das Tesla Model S Plaid. Der bisherige Rekordhalter benötigte im Juni 7:25:231 Minuten, allerdings hatte er mit 750 kW (1020 PS) auch nur gut halb so viel Leistung zur Verfügung.

„Die Tatsache, dass der Nevera eine solche Geschwindigkeit auf der Rennstrecke erreichen kann, obwohl er als komfortabler Hyper-GT für die Straße entwickelt wurde, macht ihn so besonders“, sagte Kodric. Die bisherigen Rekordhalter, der Porsche Taycan und das Tesla Model S, sind allerdings ebenfalls Straßenfahrzeuge, die im Zweifelsfall sogar noch etwas komfortabler ausgelegt sind als der schon äußerlich deutlich als Sportwagen erkennbare Nevara.

Für den Rekord wählte Rimac mit dem 18. August einen der bisher heißesten Tage des Jahres, was weder für Batterien noch für Reifen besonders günstige Bedingungen darstellt. Die starke Beschleunigung, für die Elektroautos bekannt sind, sind auf der Rennstrecke von Vorteil, wo immer wieder neu beschleunigt werden muss. „Die Fahrt auf der Nordschleife ist ein echter Nervenkitzel, aus dem Karussell heraus, bei dem 1914 PS auf die vier Räder verteilt werden, bis zum Durchdrücken des Gaspedals auf der 2,8 Kilometer langen Geraden“, sagte Kodric.

Rimac wurde 2009 von Mate Rimac gegründet. Neben dem Nevara bietet das Unternehmen technische Unterstützung für Elektroautos. Im November 2021 hat Rimac ein Gemeinschaftsunternehmen mit Porsche gegründet. Beiden Firmen gehört die Marke Bugatti, die mit Hilfe von Rimac auch in Zukunft extravagante Supersportwagen bauen soll.

Die Nürburgring-Nordschleife wurde 1927 eröffnet und war jahrzehntelang Austragungsort für Auto- und Motorradrennen. Sie gilt als besonders herausfordernd und gefährlich. Viele Autobauer nutzen sie noch immer als Teststrecke. Eine gute Rundenzeit dort gilt als Referenz für Sportwagen. Neben den Touristenfahrten für Motorsportbegeisterte finden auf der Nordschleife weiterhin regelmäßig Breitensport-Veranstaltungen wie der Oldtimer Grand Prix oder das 24-Stunden-Rennen statt. Die Profi-Rennen, unter anderem die Formel 1, finden hingegen seit Ende der 1980er-Jahre auf der damals neu gebauten Grand-Prix-Strecke des Nürburgrings statt. Den Rekord für Straßenfahrzeuge auf der Nordschleife hält übrigens seit Oktober 2022 der Mercedes-AMG One mit 6:35:182 Minuten. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Rimac auch diesen Rekord eines Tages angreifen wird.

Aus dem Datencenter:

Marktanteilsveränderung nach Antriebsarten in Deutschland im Juli 2023