Nach dem Brandanschlag kann Tesla in Grünheide zwar inzwischen wieder Autos produzieren. Die geplante Erweiterung des Werks und der Konflikt zwischen Anwohnern und dem Unternehmen ist aber längst nicht beigelegt. Bei seinem Besuch in Grünheide verzichtete Musk wie bei sämtlichen Visiten zuvor auf einen Dialog mit Kritikern des Ausbaus.
Stattdessen bedankte sich Musk, mit seinem Sohn Sohn X Æ A-12 auf den Schultern, im Werk vor der jubelnden Belegschaft für die schnelle Reparatur der Produktionsanlagen im Werk. Wie das "Handelsblatt" berichtet, kündigte er dabei perspektivisch den Bau des LKW Semi und des noch nicht vorgestellten Tesla-Einstiegsmodell in Grünheide an.
Musk und sein Unternehmen müssen jetzt zwei große Herausforderungen meistern:
- Die Proteste: Während die Politik die Pläne zur Erweiterung der Tesla-Fabrik auf eine Kapazität von einer Million Fahrzeuge pro Jahr unterstützt, sind die meisten Anwohner in Grünheide dagegen. Ihrem Protest verliehen sie zuletzt auch mit Demonstrationen Ausdruck. Die etwa 12.000 Tesla-Beschäftigten reagierten mit einer Demonstration für das Werk und den Ausbau. Die Stimmung ist vergiftet, eine Lösung nicht in Sicht.
- Musks Versprechen: Der Tesla-Chef ist bekannt für vollmundige Ankündigungen neuer Modelle. Allerdings verzögert sich der Start dann regelmäßig. Den Prototypen des Sattelschleppers Semi stellte er schon 2017 vor. Die Produktion begann erst vergangenes Jahr. Und am Zeitplan für das Einstiegsmodell gibt es ebenfalls Zweifel.