Volvo-Fahrer können sich Pakete ins Auto zustellen lassen

Göteburg. Die schwedische Premiummarke Volvo macht das Auto zur Paketstation. Die Besitzer eines Volvos können sich im Internet bestellte Waren direkt in ihr Fahrzeug liefern lassen - ganz gleich wo sich der Besitzer gerade befindet. "Mit Hilfe digitaler Schlüssel verwandeln wir das Auto in eine Paketstation und lösen auf einen Schlag eine ganze Menge Probleme", erklärt Klas Bendrik, Group Chief Information Officer der Volvo Car Group. "Denn jetzt ist es möglich, die Ware zu den Menschen zu liefern und nicht an bestimmte Orte." Der neue flexible Lieferdienst wird auf dem Mobile World Congress vorgestellt, der zwischen dem 24. bis 27. Februar in Barcelona stattfindet.

Die Zustelltechnik basiert auf dem neuen vernetzten Navigations- und Infotainmentsystem Volvo Sensus Connect. Bei der Online-Warenbestellung können die Autobesitzer ihr Fahrzeug als Zustellort angeben. Dazu wird ein sogenannter Digitaler Schlüssel erstellt. Wenner Lieferdienst Waren zustellen oder auch abholen will, wird der Nutzer per Smartphone oder Tablet benachrichtigt. Mit der Annahme der Lieferung gibt der Nutzer den digitalen Schlüssel für den Boten frei und kann nachverfolgen, wann das Auto geöffnet und wieder abgeschlossen wird. Nach Abschluss der Zustellung oder Abholung erlischt der digitale Schlüssel. Das neue System nutzt die Telematik-App Volvo On Call, zu deren Funktionen beispielsweise auch das Vorheizen oder Kühlen des Fahrzeugs mittels Smartphonesteuerung gehört. Zudem können sich Nutzer den Standort des geparkten Fahrzeugs oder den Tankfüllstand über das Mobiltelefon anzeigen lassen.

Die neue Zustelltechnik wurde in einem Pilotprojekt mit 100 Teilnehmern getestet. "Die Testteilnehmer haben zudem bestätigt, dass der Service Zeit spart. Das gleiche gilt übrigens auch für die Zustelldienste. Denn nicht zustellbare Erstlieferungen kosten die Industrie geschätzte ein Milliarde Euro für die erneute Zustellung. Wir werden die neue Technik und damit verbundene Vorteile für die Kunden nun weiter erforschen", so Bendrik.

Obwohl Online-Shopping immer beliebter wird, sind mit der Lieferung der bestellten Waren laut Volvo oft Probleme verbunden. So hätten Untersuchungen ergeben, dass mehr als die Hälfte aller Menschen nicht zu Hause seien, wenn die Ware geliefert werde. Fehlgeschlagene Zustellungen verursachten weitere Unannehmlichkeiten und Zeitverschwendung. Dadurch fühlten sich Verbraucher erheblich eingeschränkt und in ihrem Alltag gestört.

Lieferungen direkt in das eigene Auto nennt Volvo als ein Beispiel dafür, wie der Autohersteller das Potenzial vernetzter Fahrzeuge erforscht, um Lösungen zu finden, die das alltägliche Leben der Kunden erleichtern. Im Pilotprogramm wurde herausgefunden, dass 92 Prozent der Menschen es bequemer finden, wenn die Waren zu ihrem Auto anstatt nach Hause geliefert werden.