"Telekom-Industrie muss Gas geben"

München. Der Daimler-Konzern hat bessere Rahmenbedingungen für die Umsetzung der Digitalstrategien der Autobauer angemahnt. "Die Telekom-Industrie muss richtig Gas geben, sonst können wir unsere Ideen nicht umsetzen", sagte Sajjad Khan, Leiter Connected Car bei Mercedes, auf der Automobilwoche Konferenz 2016 in München. Es könne nicht sein, dass man im Auto beim Telefonieren oder Surfen im Internet keine stabilen und schnellen Verbindungen habe.

Bei der Digitalisierung des Autos gehe es dem Stuttgarter Autobauer vor allem darum, dem Kunden mehr Zeit zu verschaffen. Für die Umsetzung der Strategie habe man weltweit eine Team der besten Software-Spezialisten aufgestellt. "Wir müssen das Thema von allen Seiten betrachten, dazu gehört neben der Entwicklung auch die Produktion und das Marketing", sagte Khan. Dabei werde die Autowelt herausgefordert von großen IT-Unternehmen wie Google oder Uber.

Einen ersten Einblick in die Zukunft gibt die neue E-Klasse, die vom Frühjahr an bei den Händlern steht. Gegen Aufpreis ist das als "beste Business-Limousine der Welt" angepriesene Fahrzeug mit zwei jeweils zwölf Zoll großen Displays ausgestattet.

Über zwei Touchpads am Lenkrad lässt sich das Menü ansteuern, das eine Vielzahl von zusätzlichen Services bietet, die unter dem Schlagwort Mercedes Me gebündelt werden. Dort können etwa Leasing-Optionen abgerufen werden. Es lässt sich aber auch der nächste Werkstatt-Termin vereinbaren, auf der Karte wird die günstigste Tankstelle in der Nähe, der nächste freie Parkplatz oder das Tagesangebot eines Burger-Restaurants eingeblendet.

Über allem steht bei Daimler das Ziel, einen Mehrwert für den Fahrer zu schaffen. Wie dies im Idealfall aussieht, zeigt ein Video, das Khan mitgebracht hat und das Einblick in die Zukunftsvisionen des Autobauers gibt. Dort sitzt ein Vater entspannt mit seinem Kind in einem vollautomatisierten Mercedes und lässt sich durch die Stadt fahren. Dazu läuft der Schlager: "Baby you can drive my car."