Amsterdam. TomTom hat im Geschäftsjahr 2013 einen Umsatzrückgang und einen Gewinneinbruch verzeichnet. Die Erlöse sanken um neun Prozent auf 963 Millionen Euro. Für das laufende Jahr prognostiziert der niederländische Navigationsspezialist erneut ein Umsatzminus auf rund 900 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) sackte 2013 um 64 Prozent auf 26 Millionen Euro ab, der Nettogewinn um 84 Prozent auf 20 Millionen Euro. TomTom leidet vor allem im Geschäft mit portablen Navigationsgeräten (PND) unter der starken Konkurrenz durch Navigations-Apps auf Smartphones. Auch das einst als Wachstumsfeld angesehene Geschäftsfeld Automotive schrumpfte im vergangenen Jahr um neun Prozent auf 192 Millionen Euro.
Die Aktien von TomTom brachen nach Bekanntgabe des vorläufigen Jahresabschlusses um gut elf Prozent auf 4,70 Euro ein. Der Umsatz der Niederländer kollabiert schon seit drei Jahren. Das Direktgeschäft mit der Autoindustrie sollte den Verfall des PND-Marktes teilkompensieren. Allerdings ging die Strategie, sich als Systemlieferant für Navigationssysteme zu etablieren, nicht auf. Stattdessen fokussiert sich TomTom nun auf die Belieferung der Autoindustrie mit Komponenten wie Karten, Verkehrsinfos und Navigationssoftware.
Dazu kommt das Lizenzgeschäft, das 2013 um zehn Prozent auf 119 Millionen Euro zurückging. Die Business Solutions verzeichneten als einzige Sparte einen steigenden Umsatz: Das Plus betrug 16 Prozent auf 85 Millionen Euro. Ergebniszahlen für die Divisionen hat TomTom noch nicht veröffentlicht. Zum Halbjahr 2013 hat die Automotive-Sparte einen Verlust von 2,9 Millionen Euro ausgewiesen.
Um das Ruder im Konzern herumzureißen will TomTom das PND-Geschäft diversifizieren. Dazu gehören unter anderem Navigationslösungen für Fitness- und Outdoor-Aktivitäten.
In diesem Jahr rechnet TomTom-Chef Harold Goddijn mit einem bereinigten Gewinn pro Aktie von 0,20 Euro. Im Vorjahr waren es 0,26 Euro gewesen.