Rüsselsheim. Daimler hat seinen Widerstand gegen R1234yf bislang lediglich mit simulierten Crashtests begründet, bei denen die ätzende Flusssäure hätte entstehen können. Opel-Entwicklungschef Michael F. Ableson kommt zu anderen Rückschlüssen: „Die unter realitätsnahen Bedingungen durchgeführten Crashtests bestätigen die Sicherheit des neuen Kältemittels in Opel-Fahrzeugen“, erklärte er. „Wir sind stolz, ein gleichermaßen sicheres, effektives und umweltfreundliches Kältemittel einzuführen.“ Opel setzt R1234yf seit Januar 2013 im neuen Mokka-Modell ein. Der Adam, der neue Cascada und auch der kommende Corsa wurden dagegen noch mit dem alten Mittel R134a homologiert. Bei den dynamischen Crashtests mit Tempo 50 gegen eine bewegliche, verformbare Barriere traten nach Angaben von Opel bei dem verwendeten Mokka Schäden am Klimasystem auf, die zu einem Leck und damit zum Austritt von Kältemittel in der Nähe des heißen Auspuffkrümmers führten. „Dennoch kam es nicht zu einer Entzündung des Kältemittels“, so der Hersteller. Die Ergebnisse der Crashtests beim TÜV Rheinland stützen nach Einschätzung von Opel Untersuchungen anderer Organisationen zur Gefährlichkeit von R1234yf. Auch die internationale Ingenieurvereinigung SAE International, die US-Umweltschutzbehörde EPA sowie eine Reihe von Automobilherstellern halten R1234yf für ungefährlich. Der Test von Daimler hat vor allem in der deutschen Industrie für ein Umdenken gesorgt: Die Stuttgarter wollen nun Klimaanlagen mit CO2 als Kältemittel entwickeln. Auch der Volkswagen- Konzern hat dies angekündigt. BMW fährt zweigleisig: Langfristig setzen die Münchner auf CO2 als Kältemittel, sie verwenden aber auch R1234yf – etwa im Elektroauto BMW i3, das 2013 auf den Markt kommt. BMW könne R1234yf sicher auf die Straße bringen, einen grundsätzlichen Ausstieg gebe es nicht, ist aus dem Unternehmen zu hören.
Opel: Kein Risiko bei R1234yf
In der teilweise schrillen Debatte um das richtige Kältemittel will Opel mit Fakten zu einer Versachlichung der Diskussion beitragen. Im Auftrag der General Motors-Tochter ließ der TÜV Rheinland einen Opel Mokka mit dem neuen Kältemittel R1234yf real crashen. Ergebnis: keine Gefahr. Es trat zwar Kältemittel aus, jedoch entstand kein Brand und damit auch nicht die gefürchtete Flusssäure.