Paukenschlag in der europäischen Automobilindustrie: Der zweitgrößte Automobilhersteller Europas verlässt den europäischen Herstellerverband ACEA (European Automobile Manufacturer's Association). Die Entscheidung folgt nach der jüngsten Entscheidung des EU-Parlaments zum Ausstieg aus der Verbrenner-Technologie im Jahr 2035. Dies hatte der ACEA stark kritisiert. Im Hintergrund gärte es aber schon länger im ACEA.
Versteckt in einer langatmigen Pressemitteilung zur Beteiligung an einem neuen Mobilitätsformum teilt Stellantis beiläufig mit, dass der Konzern den europäischen Lobbyverband verlassen werde.
"Wir glauben, dass ein offener Dialog und eine direktere Interaktion mit den Bürgern und anderen Beteiligten dazu führen wird, dass (politische) Entscheidungen auf einer informierteren Grundlage getroffen werden", erklärte Tavares seine Entscheidung, die Tür hinter dem Verband zuzuschlagen. Ein Konzernsprecher wies später die Vermutung zurück, Tavares habe den Austritt wegen der Haltung des ACEA in Bezug auf den EU-Parlamentsbeschluss entschieden: "Es gibt keinen Zusammenhang mit der Entscheidung des EU-Parlaments aus der vergangenen Woche."
Ein Opel Sprecher sagte der Automobilwoche zudem: "Bei Opel gibt es keine Pläne, aus dem VDA auszutreten." Verbandschefin Hildegard Müller hat einen neuen Kurs eingeleitet und sucht seit der letzten IAA in München einen breiten gesellschaftlichen Dialog. Aber auch sie hält den Zeitplan der EU für zu knapp für die Transformation zur E-Mobilität.