Software ist unsichtbar und unsexy. Für Autofahrer muss sie schlicht funktionieren. Sie muss das Fahrzeug sicher machen. Sie muss Mehrwert, Services und Infotainment bieten. Alles personalisiert wie bei einem iPhone. Dann ist der Job getan.
Doch diese einfach klingende Aufgabe ist eine der größten Herausforderungen für die Autohersteller. Sie haben ein Jahrhundert in Hardware und Elektronik gedacht. Und jetzt sollen sie das Automobil andersherum konzipieren, von der Software-Architektur ausgehend. Diese Transformation vom Hardware- zum Software-Denken ist immens schwer umzusetzen, wie die "Autohersteller" – der Begriff sagt schon vieles – gerade leidvoll erfahren müssen.
Zigtausende Software-Ingenieure und Informatiker arbeiten daran, Betriebssysteme und Steuereinheiten für die Customer Journey zu entwickeln. Die Teams sind in eigenen Einheiten zusammengeschlossen. Bei Volkswagen hat man dem Softwarehaus das groovige Akronym Cariad (für "Car, I’m digital") gegeben, bei BMW heißt es deutlich trockener FIZ Nord. Diese Beiboote sollen schneller sein und sich den Konzernstrukturen mit langatmigen Entscheidungs- und Freigabeprozessen entwinden. Das ist die Hoffnung.