Ist der Formel-1-Einstieg von Audi gerechtfertigt, oder in Zeiten der schwierigen Transformation hin zur Elektromobilität ein falsches Signal? Die Redaktion der Automobilwoche streitet darüber.
PRO
Von Lennart Wermke, Reporter
Auf der Straße sind Audi die Premium-Rivalen Mercedes und BMW derzeit enteilt. Das vollelektrische Portfolio der Wettbewerber ist umfangreicher, die Absatzzahlen deutlich größer. Gerade deswegen gefällt mir das Signal, das jetzt vom Formel-1-Einstieg der Ingolstädter ab 2026 ausgeht, richtig gut. Hier messen sich die Besten des Motorsports, keine andere Rennserie hat dieses Prestige, diese Tradition und diese Bedeutung. Audis Schritt in die Königsklasse beweist Mut und zeigt die Bereitschaft, es mit Rivale Mercedes oder Formel-1-Ikone Ferrari aufzunehmen. Ob das gelingt, wird spannend.
Dabei sollte niemand zu sehr auf CO2-Emissionen, Nachhaltigkeitsziele und Kosten blicken. Formel 1 ist Marketing. Nicht ausschließlich, aber mit zu allererst. Ein erfolgreiches Formel-1-Team kann ein Markenimage prägen und positiv beeinflussen. Fragen Sie mal bei Mercedes und deren Aushängeschild Lewis Hamilton nach. Ganz eindeutig: Ich freue mich auf Audi in der Formel 1. Wenn Deutschland nach Sebastian Vettel (Rente) und Mick Schumacher (Formel-1-Zukunft aktuell ungewiss) ab 2023 schon die Fahrer ausgehen, bleibt wenigstens die Perspektive, dass ab 2026 ein deutscher Rennstall in der Formel 1 richtig angreifen will.