Deutsche BYD-Händler stehen fest

Das Vertriebsnetz von BYD in Deutschland nimmt Form an. Im Rahmen des Pariser Autosalons haben die Chinesen gemeinsam mit ihrem deutschen Import-Partner, der aus Schweden stammenden Hedin Mobility Group, ihre deutschen Händler vorgestellt.

Dabei handelt es sich um sechs renommierte und große BMW- sowie Mercedes-Partner, namentlich die Autohausgruppen Reisacher, Riess, Senger, Sternauto, Sternpartner und Torpedo Gruppe. Ersterer war nach einem Bericht der Automobilwoche bereits seit einer Weile bekannt.

"Wir sind stolz, dass wir in so kurzer Zeit in Deutschland für BYD ein Netz aufbauen konnten, bestehend aus großen und wichtigen Händlergruppen. Dies ist Beleg für ihr Vertrauen in die Marke und für ihre positive Einschätzung des Absatzmarkts", sagte Lars Pauly, Chef der Importeursgesellschaft Hedin Electric Mobility GmbH.

Dass sich die Händler auf BYD eingelassen haben, liegt nahe. BYD ist im Gegensatz zu anderen Herstellern lieferfähig. Gleichzeitig reduzieren viele Marken ihre Präsenz in der Fläche oder orientieren sich wie Mercedes ins Luxussegment, wo deutlich weniger Stückzahlen verkauft werden. Dadurch werden bei vielen Händlern Vertriebsflächen und -Kapazitäten frei.

Als Lückenbüßer sieht sich BYD aber nicht. Die Erwartungen an die neuen Handelspartner haben es durchaus in sich – mit BYD allein als Zweitmarke in bestehenden Standorten ist es nicht getan. In ihrer Mitteilung kündigten BYD und Hedin an, dass in den wichtigsten Metropolen in 1A-Lagen BYD-Flagship-Stores entstehen sollen.

Neben den neuen Vertriebsstandorten der Händlerpartner will die Hedin-Gruppe zudem auch ein eigenes Niederlassungsnetz aufbauen. Damit sei sichergestellt, "dass die Kunden bundesweit Fahrzeuge der Marke BYD zur Probe fahren, kaufen, warten und reparieren lassen können", hieß es. Auch der Zeitplan ist ambitioniert. "Zusammen mit unseren Partnern sind wir noch in diesem Jahr startbereit", so Pauly.

Laut einer Analyse des Center of Automotive Management hat BYD im ersten Halbjahr 2022 rund 324.000 reine Elektroautos verkauft. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Plus von knapp 250 Prozent. Damit liegt der chinesische Autobauer auf Platz drei der weltgrößten E-Autohersteller hinter Tesla und Saic und vor Volkswagen.

Die Hedin-Gruppe ist vor allem im Heimatland Schweden und in den Niederlanden stark vertreten, aber auch in Norwegen, Belgien und der Schweiz hat die Gruppe diverse Standorte. In Deutschland ist die Gruppe noch relativ schwach aufgestellt. Mit dem KW Autohaus vertreibt das Unternehmen die Marken Dodge und RAM. Im laufenden Jahr will die Hedin-Gruppe hier rund 2100 Fahrzeuge absetzen. Die Gruppe kam 2021 auf einen Fahrzeugabsatz von 125.000 Einheiten und einen Nettoumsatz von rund 2,56 Milliarden Euro.

Aus dem Datencenter:

Modellvorschau BYD 2022 bis 2024