Nach einem wochenlangen Kampf um eine ausreichende Finanzierung und bindende Vorbestellungen stellt das Solarauto-Start-up Sono Motors die Weiterentwicklung und geplante Serienfertigung seines einzigen Modells Sion ein. Rund 300 Mitarbeiter sollen entlassen werden, Technikchef Thomas Hausch kündigt seinen Abschied an.
Das Unternehmen teilte am Freitagnachmittag mit, den seit langem erwarteten Schritt zu einer grundlegenden Neuausrichtung zu gehen. Künftig werde sich Sono Motors "ausschließlich auf die Nachrüstung und Integration der Solartechnologie in Fahrzeuge von Drittanbietern" konzentrieren, erklärte Sono Motors. Das Sion-Programm werde jedoch "mit sofortiger Wirkung" eingestellt.
In den nächsten Monaten will sich Sono Motors nun grundlegend umstrukturieren. Erst vor zwei Wochen hatte die Serienversion des Sion einen ersten erfolgreichen Crashtest abgewickelt.
Seit September 2021 ist Sono Motors an der US-Technologiebörse Nasdaq gelistet. Doch der Aktienkurs legte vom ersten Tag an nur eine Richtung ein: talwärts. Von einst 24,80 Dollar sackte der Kurs zuletzt auf 0,81 Dollar ab. Der Kapitalmarkt hatte bereits im Frühjahr 2022 keine Zukunft mehr für das Geschäftsmodell von Sono Motors gesehen. Nach Angaben von Unternehmensmitgründer und CEO Laurin Hahn konnte das Unternehen seit seiner Gründung im Jahr 2016 rund 330 Millionen Euro einsammeln. Hahn sagte, mit dem Aus für den Sion verringere sich der Kapitalbedarf von Sono Motors schlagartig um 90 Prozent.