Mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung zur Übernahme des gesamten Ford-Werkes in Saarlouis hat ein internationaler Großinvestor am Freitag im Saarland für Erleichterung gesorgt. Doch der Deal könnte auch noch platzen. "Die unterzeichnete Absichtserklärung ist gehaltvoll und sehr umfangreich," sagte Betriebsratschef Markus Thal der Automobilwoche. Er sei deshalb zuversichtlich, dass die Verhandlungen tatsächlich zu einem unterschriftsreifen Vertrag bis zum Jahresende führen würden. Spätestens Ende September soll demnach ein Vertragsentwurf vorliegen.
Die Geschäftsführung von Ford, der Investor und die Landesregierung des Saarlandes haben sich auf ein Gerüst zur Übernahme des Werkes verständigt, in dem aktuell noch rund 4400 Mitarbeiter beschäftigt sind. Wie Ford-Europachef Martin Sander am Freitag mitteilte, können auf Basis der Absichtserklärung rund 2500 Mitarbeiter mit einer Weiterbeschäftigung am Standort rechnen.
Betriebsratschef Thal sagte der Automobilwoche, er sehe eher "2500 plus" als Zielmarke an. Es müsse noch ausgehandelt werden, ob die vom Investor zugesagten 2500 Stellen zu den bereits von Ford garantierten rund 1000 Jobs hinzuzurechnen seien oder nicht, so Thal. Diese 1000 Stellen wurden von Ford auch über das Aus der Fahrzeug-Produktion im Jahr 2025 hinaus zugesichert. "Im schlimmsten Fall werden nach heutigem Stand 1350 Vollzeitstellen nicht übernommen."