Ob ein Jobsuchender zu einem Unternehmen passt, ist nicht nur eine Frage der fachlichen Anforderungen und Kompetenzen. Immer häufiger wird auch die Bedeutungen des cultural fit betont – passen die Mentalitäten von Jobsuchendem und Unternehmen zusammen? Mit dem sogenannten Kulturkompass versucht die Arbeitgeberbewertungsplattform den relativ schwammigen Begriff der Unternehmenskultur etwas zu objektivieren und Kulturen vergleichbar zu machen.
Auf Basis von rund 45.000 Bewertungen für 7500 Unternehmen hat Kununu nun die Modernität der Unternehmenskulturen für verschiedene Branchen ermittelt. Dabei liegen Automobilhersteller und -zulieferer etwa unter dem Durchschnitt aller Branchen (siehe Grafik). Am modernsten sind den Bewertungen der Mitarbeiter zufolge die Branchen Internet/Multimedia, EDV/IT und Beratung/Consulting.
Um die Bewertungen für die Felder Work-Life-Balance, Umgang miteinander, Führung und Strategische Richtung zu ermitteln, gibt Kununu zu jedem Bereich 40 Wertungen vor, von denen die Mitarbeiter ihrem Arbeitgeber pro Dimension fünf bis zehn zuordnen können, die auf die Kultur ihres Arbeitgebers aus ihrer Sicht zutreffen.
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Die Begriffe beschreiben in der Dimension Führung zum Beispiel, wie Mitarbeiter entwickelt werden (fordern oder fördern), wie Richtungsentscheidungen getroffen werden (Top-Down oder Bottom-up) und wieviel Handlungsspielraum Mitarbeiter haben (klar definiert oder offen gestaltbar). Da die Begriffe, zum Beispiel beim Thema Führung, jeweils einem klassischen (leitenden) oder modernen (partizipativen) Stil zuzuordnen sind, entsteht so eine Einordnung zwischen den zwei Polen “klassisch” und “modern”.
Dabei gehe es nicht „darum, den Leistungswettbewerb um eine möglichst moderne Unternehmenskultur zu befeuern, sondern darum, dass Arbeitgeber und potenzielle Arbeitnehmer erkennen können, ob sie wirklich zueinander passen”, sagt Kununu-CEO Moritz Kothe. Letztlich können Unternehmen anhand der Bewertungen auch erkennen, ob ihre Mitarbeiter sie wirklich so wahrnehmen, wie sie es gerne hätten.
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