Wie sich Tesla in Grünheide mit dem Produktionsziel abmüht

Tesla hat offenbar wieder einmal zu viel versprochen. "Giga Berlin erreicht 5k Autos pro Woche – ein Jahr nach Auslieferung der ersten Fahrzeuge an Kunden", verkündete der amerikanische E-Auto-Hersteller im März bei Twitter (heute "X"). Jetzt aber gibt es Berichte, wonach dieser Wert in der Fabrik in Grünheide nur ein einziges Mal erreicht wurde. Seitdem rollen demnach wieder deutlich weniger Fahrzeuge vom Band.

5000 Elektroautos pro Woche mit aktuell rund 10.000 Mitarbeitern: Das ist das Produktionsziel für die Öffentlichkeit. Intern werden dagegen niedrigere Ziele angesetzt, wie das Portal "Business Insider" mit Bezug auf interne Unterlagen aus den Monaten Juli und August sowie Quellen von innerhalb des Unternehmens berichtet. Demnach werden aktuell 870 Fahrzeuge pro Tag beziehungsweise 4350 pro Woche angepeilt.

Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, werden selbst die niedrigeren Ziele regelmäßig verfehlt. So sollen etwa am 25. Juli nur 692 Autos fertiggestellt worden sein. Angeblich fehlt Tesla das Personal, um in dem Werk so produktiv zu sein, wie der Hersteller es nach außen vorgibt. Oft seien Schichten aus Personalmangel nicht voll besetzt. 5000 Autos pro Woche wären hochgerechnet rund 250.000 Autos pro Jahr. In der ersten Ausbaustufe des deutschen Werks will Tesla dort jährlich insgesamt 500.000 Fahrzeuge herstellen.

Nach dem Erreichen dieser ersten Ausbaustufe will Tesla das Werk vergrößern und dann eine Million Autos im Jahr produzieren. Doch wie es jetzt aussieht, ist das Unternehmen von Elon Musk davon noch sehr weit entfernt. Dennoch besteht wenig Zweifel, dass Tesla sein Ziel erreichen wird – irgendwann. Zum Vergleich: Der Cybertruck soll mittlerweile kurz vor dem Start der Serienfertigung stehen; angekündigt hatte Musk den Produktionsbeginn für Ende 2021.

Aus dem Datencenter:

20 Jahre Tesla im Zeitdiagramm von 2003 bis 2023