Warum die IAA zur Bewährungsprobe für den VDA wird

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) steht unter Erwartungsdruck. Mancher Branchenvertreter sieht die IAA Mobility 2023, deren Veranstalter der VDA ist, als letzte Chance der Messe. Der Beweis muss erbracht werden, dass das neue Konzept einer Mobilitätsmesse tatsächlich funktioniert.

Die Mobility-Strategie ist mutig, denn die IAA ist plötzlich keine klassische Automesse mehr. Wer Autos sehen möchte, braucht keine Halle mit Dutzenden Fahrradmarken. Mobilität als ganzheitliche Aufgabe darzustellen, das ist nun das erklärte Ziel der Veranstalter.

"Wir entwickeln das Konzept im Vergleich zu 2021 noch einmal weiter – und wir wachsen damit 2023", sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller kürzlich im Video-Interview mit der Automobilwoche.

Dennoch müssen natürlich Autobauer mit von der Partie in München sein. Die deutschen Hersteller, die Mitglied im VDA sind, haben sich zur Teilnahme verpflichtet. Aber von den amerikanischen Marken (außer Tesla), den Franzosen (außer Renault) oder den Koreanern konnte sich niemand durchringen, nach München zu kommen.

Für sie ist es auch eine Kosten-Nutzen-Rechnung: Die IAA, als sie noch in Frankfurt beheimatet war, galt als teuer. Dem VDA wurde vorgeworfen, einen Großteil der Jahreseinnahmen mit der Messe zu erwirtschaften. Dieser Beitrag soll inzwischen deutlich gesunken sein.

In Zeiten, in denen Automessen langsam zu sterben drohen, ist ein neues Konzept sicherlich angebracht. Wie die IAA haben alle Messen Sorgen, wie es weitergeht. Der Pariser Autosalon schleppt sich so von Ausgabe zu Ausgabe, der Genfer Autosalon will es nach fünf Jahren Pause 2024 wieder versuchen. Ohne die Corona-Einschränkungen, so hofft auch der VDA, sollte es wieder einen Schub für Messen geben.

Der VDA zumindest ist froh, alle Player einer Mobilitätsbranche unter einen Hut bringen zu können: Autobauer, Zulieferer, Technologiekonzerne, Energieunternehmen, Start-ups. "Das Konzept sucht seinesgleichen. Wir sind die einzigen, die alle zusammenbringen. Es ist eine neue Idee", sagt Müller.

Nach der letzten Messe 2019 in Frankfurt begann eine Diskussion, wohin die IAA ziehen sollte. Dass es München geworden ist, bereut Müller nicht. Die Zusammenarbeit klappe "außerordentlich gut". Der Vertrag für das Jahr 2025 ist allerdings noch nicht unterschrieben. Man wolle die Messe 2023 noch abwarten.

Aus dem Datencenter:

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