Als Chef oder Chefin der Revision macht man sich selten Freunde. Diesen Job hat Hiltrud Werner bei MAN, ZF und Volkswagen gemeistert, bevor sie in Wolfsburg Vorständin für Recht und Integrität wurde, um auch den Dieselskandal aufzuarbeiten. Wie arbeitet man sich in nach wie vor männerdominierten Managerkreisen so weit nach oben? „Empfindlich darf man auf keinen Fall sein“, sagte die 53-Jährige kürzlich dem evangelischen Magazin chrismon, dem sie in einem Doppelinterview mit der Schauspielerin Maria Furtwängler Rede und Antwort stand.
Es gehe aber nicht nur um Härte, betonte Werner, „es geht um Airtime. Um Redezeit. Wie schaffe ich es, dass mir in einer Vorstandssitzung zugehört wird, ohne dass mir gleich einer ins Wort fällt, mein Punkt abgebügelt wird oder gleich von der Agenda gestrichen wird? mir ist es wichtig, dass die guten Beiträge von Mitarbeitern aus meinem Ressort oben ankommen und dafür brauche ich Redezeit und Gehör.“