Warum sich die Übernahme für Schaeffler lohnt

Mit der geplanten Übernahme des Zulieferers Vitesco Technologies durch Schaeffler würde ein Zuliefererriese mit einem Umsatz von rund 25 Milliarden Euro entstehen. Damit setzt sich die Konsolidierung in der Zuliefererbranche fort. Zuletzt hatte der französische Forvia-Konzern, vormals Faurecia, bereits den Licht- und Elektronikspezialisten Hella übernommen.

Es spricht einiges dafür, dass sich der Zusammenschluss von Schaeffler und Vitesco lohnen könnte – vor allem für Schaeffler. Von einer kombinierten Sparte E-Mobility verspricht sich das Unternehmen jedenfalls ein erhebliches Wachstumspotenzial. Die Aktivitäten Schaefflers in Richtung E-Mobilität können durchaus einen Schub vertragen. Synergieeffekte aus solch einem Zusammenschluss wären hochwillkommen. Aussagen dazu, wann Schaeffler mit der E-Mobilität Geld verdienen wird, wollte Automotive-Vorstand Matthias Zink kürzlich nicht machen.

Vitesco-Chef Andreas Wolf ist da einen Schritt weiter und hält an seinem Plan fest, mit Elektrifizierungskomponenten 2024 den Break-even zu erreichen. Insgesamt fallen beim Unternehmen mehr als 50 Prozent des gesamten Auftragsbestands von 60 Milliarden Euro bis Ende der Dekade auf solche Komponenten. Laut Wolf wächst Schritt für Schritt die Elektrifizierung mit Invertern, Batteriemanagement-Systemen und E-Achsen in normale Profitabilitätsbereiche hinein, wie das aus der klassischen Verbrennerwelt bekannt sind.

Positiv dürfte sich für Schaeffler bei einer erfolgreichen Übernahme auswirken, dass sie ihre Position bei energieeffizienten Leistungshalbleitern verbessern, bei denen auf Siliziumkarbid zurückgegriffen wird. Denn hier hatte Vitesco im Sommer wichtige Weichen für diese Schlüsseltechnologie in der E-Mobilität gestellt. So hatte der Zulieferer im Mai und Juni langfristige Verträge mit den Halbleiterherstellern Onsemi und Rohm abgeschlossen und sich langfristig Kapazitäten gesichert.

Wichtig dabei: Diese Partnerschaften beziehen sich auch auf die Züchtung der Kristalle. Dieser Vorgang ist sehr aufwändig und anspruchsvoll, um letztlich Siliziumkarbid-Halbleiter zu erzeugen. Auch Wettbewerber wie ZF Friedrichshafen oder BorgWarner hatten sich in der Vergangenheit diesbezüglich Kapazitäten gesichert. Schaeffler hat keine vergleichbaren Partnerschaften vorzuweisen.

Dazu aus dem Datencenter:

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