Toyota zwischen Rekorden und China-Flaute

Der Toyota-Konzern meldet Rekorde bei der globalen Produktion und den Auslieferungen in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2024. Im Zeitraum von April bis September konnte der Hersteller laut einer Mitteilung die "solide Nachfrage" der Kunden bedienen, was an einer verbesserten Produktionskapazität in allen Weltregionen und der wieder stabileren Versorgung mit Halbleitern lag.

Im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum steigerte Toyota seine globalen Auslieferungen von April bis September demnach um 8,3 Prozent auf rund 5,6 Millionen Fahrzeuge – Rekord. Auf die Kernmarke Toyota sowie die Premium-Tochter Lexus entfielen allein 5,2 Millionen Auslieferungen, ein Plus von 9,1 Prozent. 4,4 Millionen dieser Autos wurden außerhalb Japans ausgeliefert. Daihatsu verkaufte knapp 360.000 Fahrzeuge (+1,7%), Hino Motors 65.500 (-11,2%).

Auch bei der weltweiten Produktion erzielte Toyota im ersten Halbjahr einen Rekord: Insgesamt fertigte der Hersteller in allen Werken zusammen 5,7 Millionen Fahrzeuge – inklusive Daihatsu und Hino –, das waren 10,1 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum. Die Fabriken in Japan produzierten 2,1 Millionen Stück, außerhalb Japans wurden 3,6 Millionen Autos gebaut. Über eine Million Fahrzeuge wurden aus Japan exportiert, fast 23 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Im ersten Geschäftshalbjahr stieg der Umsatz von Toyota um fast ein Viertel auf rund 22 Billionen Yen (138,6 Mrd Euro). Das operative Ergebnis war mit 2,56 Billionen Yen mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn zog ähnlich deutlich auf knapp 2,6 Billionen Yen an, hierbei spielten auch Finanzeffekte eine Rolle.

Angesichts dieser Zahlen hat Toyota auch die Gewinnprognose angehoben. Beim operativen Ergebnis traut sich der japanische Volkswagen-Rivale im gesamten Geschäftsjahr bis Ende März 2024 jetzt 4,5 Billionen Yen zu (28 Mrd Euro). Zuvor hatte Toyota 3 Billionen Yen in Aussicht gestellt.

In Nordamerika steigerten die Marken Toyota und Lexus die Verkäufe zusammen um 9,4 Prozent auf 1,4 Millionen Fahrzeuge, wobei die USA mit 1,16 Millionen Auslieferungen der mit großem Abstand wichtigste Einzelmarkt in der Region sind. In Europa verbesserte sich Toyota um 7,0 Prozent auf rund 543.000 Autos. 45.200 davon wurden an Kunden in Deutschland ausgeliefert, ein Rückgang um zwei Prozent.

In Afrika wuchs Toyota um 21,6 Prozent auf 121.000 Stück, im Mittleren Osten um 17 Prozent auf 283.000 – es sind die stärksten Zuwächse aller Weltregionen. Auffällig ist dagegen die Stagnation bei den Auslieferungen in Asien exklusive Japan (+0,4%). Auf dem wichtigsten Einzelmarkt China verkaufte Toyota rund eine Million Fahrzeuge, ein minimaler Zuwachs um nur 0,3 Prozent.

Toyota deutet das in der Mitteilung trotzdem als Erfolg: "Trotz einer Erholung aufgrund der positiven Auswirkungen der von der Regierung ergriffenen Konjunkturmaßnahmen und Verkaufsförderungsmaßnahmen im Vorjahr blieben die Verkäufe aufgrund des Wachstums auf dem Markt für Elektrofahrzeuge und nachlassender Lieferengpässe bei Teilen auf dem Vorjahresniveau."

Dazu gehört aber auch, dass sich die Kunden in China verstärkt für reine BEV-Modelle interessieren – eine Nachfrage, die zunehmend von heimischen Herstellern wie BYD bedient wird. Zur Einordnung: Von den rund 1,8 Millionen elektrifizierten Fahrzeugen, die Toyota von April bis September weltweit verkauft hat, waren gerade einmal 59.000 reine E-Autos.

Aus dem Datencenter:

BEV-Anteile der Top-20-Hersteller in Deutschland - Januar bis September 2023