VW verabschiedet sich vom Cabrio

Volkswagen wird das T-Roc Cabriolet nicht ersetzen, wenn die Marke im nächsten Jahr die neue Version des kleinen SUVs auf den Markt bringt. Die Streichung der Cabrio-Version des T-Roc bedeutet, dass die Marke VW dann kein Cabrio-Modell mehr haben wird und die Verfügbarkeit von Softtops in Europa weiter sinken wird. Der aktuelle T-Roc wird im nächsten Jahr durch ein neues Modell ersetzt, das auf der MBQ-Evo-Plattform basiert, die auch die Grundlage für das bevorstehende Facelift des Golf sowie für den neuen Passat und den Tiguan bildet.

Der neue T-Roc wird die letzte Variante von VW mit Verbrennungsmotor sein, sagte VW-Entwicklungschef Kai Grunitz vor Journalisten am Rande der Technikmesse CES 2024 in Las Vegas. Im vergangenen Jahr war der T-Roc nach elf Monaten mit 191.015 Zulassungen das drittmeistverkaufte Auto in Europa, wie die Zahlen des Marktanalysten Dataforce zeigen. Die offene Variante wurde im gleichen Zeitraum 11.693-mal verkauft und war damit nach dem Mini Cabrio von BMW das zweitmeistverkaufte Cabrio in Europa. "Es gibt nur eine wirklich kleine Kundengruppe für Cabrios", sagte Grunitz.

Der aktuelle T-Roc ist seit 2017 auf dem Markt, das Softtop kam 2020 hinzu. Wenn die nächste Generation des T-Roc auf der MQB-Evo-Plattform gebaut wird, könnte VW Technologien wie einen Plug-in-Hybrid-Antrieb und eine adaptive Federung einbauen. Es wird auch erwartet, dass VW die physischen Bedienelemente für Funktionen wie die Heizung durch digitale Tasten auf einem großen 12,9-Zoll-Touchscreen ersetzen wird.

Nicht nur VW verabschiedet sich vom Cabrio - generell haben es offene Autos derzeit schwer. Auf dem weltgrößten Automarkt China sind sie aufgrund der Luftverschmutzung kaum gefragt. Cabrios bringen den Hersteller zudem oft weniger Rendite ein als andere Modellvarianten. Sie müssen extra designt, konstruiert und gebaut werden - ein Aufwand, der sich bei geringen Stückzahlen kaum lohnt.

Offene Autos haben bei VW eine lange Tradition, die bis zum bei Karmann gebauten Käfer-Cabrio zurückreicht. Den späteren Bestseller Golf gab es ebenfalls in vielen Baureihen als offene Variante. Aufgrund des feststehenden Überrollbügels und der beliebten roten Lackierung war er als "Erdbeerkörbchen" bekannt - ein Spitzname, den VW später in der Werbung aufgegriffen hat. Schon in den 90er Jahren gab es allerdings eine Pause in der Cabrio-Entwicklung, weil der damalige Vorstandschef Ferdinand Piech kein Freund offener Autos war. Später kam das Modell Eos mit Klappdach auf den Markt. Die Nachfrage hielt sich allerdings in Grenzen, weshalb das Model 2015 ohne Nachfolger eingestellt wurde. Mit dem T-Roc hat VW versucht, das Prinzip der offenen Autos auf das derzeit boomende Segment der SUVs zu übertragen - offenbar ebenfalls ohne Erfolg.

Aus dem Datencenter:

Wer liefert was für das VW T-Roc Cabrio Baujahr 2020?