BYD ist weiter auf Wachstumskurs: Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der chinesische Hersteller im vierten Quartal 2023 weltweit mehr Elektroautos verkauft hat als Pionier und Branchenprimus Tesla. Nun hat er auch Volkswagen zumindest auf seinem Heimatmarkt China abgehängt: Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, kam BYD im vergangenen Jahr auf 2,4 Millionen Neuzulassungen in China. VW kämpft derzeit mit einer geringen Nachfrage vor allem nach seinen Elektro-Modellen der ID-Familie und verkauft "nur" 2,3 Millionen Autos.
BYD überholt VW in China
BYD hat 2023 erstmals in einem Jahr mehr Autos in China verkauft als VW. Der Führungswechsel hatte sich bereits abgezeichnet.
Während Elektroautos allgemein in China boomen, sind die ID-Modelle wenig gefragt. Experten zufolge liegt das vor allem am Infotainment: Hier bieten chinesische Hersteller wie BYD oft deutlich fortschrittlichere Lösungen, die den Geschmack der Kunden besser treffen. Hinzu kommt, dass sie günstigere Fahrzeuge anbieten und aufgrund eigener Werke oft besseren Zugang zu Batteriezellen haben. VW hat inzwischen den früheren Markenchef Ralf Brandstätter nach China entsandt, um die Probleme zu lösen, und ein Forschungszentrum eingerichtet, um die Bedürfnisse der chinesischen Kunden besser zu verstehen. Die Wolfsburger kooperieren mit dem Rivalen Xpeng und planen eine neue Plattform für günstige Elektroautos.
Für VW ist der chinesische Markt von großer Bedeutung. Er ist nicht nur der weltweit größte Automarkt, gerade die Marke VW Pkw ist extrem von dem dortigen Markt abhängig. Solange die einheimischen Autobauer bei der Antriebstechnik nicht konkurrenzfähig waren, war VW dort Marktführer – eine Position, die das Unternehmen mindestens seit 2008 innehatte. Doch mit dem Wechsel zur Elektromobilität werden die Karten neu gemischt – zumindest momentan zu Ungunsten von VW. Es wird spannend zu sehen, was der Konzern unternimmt, um Kunden zurückzugewinnen.
Aus dem Datencenter:
Auslieferungen reiner Elektroautos in China Januar 2021 bis August 2023