Bei der Typzulassung von neuen Pkw bestehen in der Europäischen Union nach Einschätzung des Europäischen Rechnungshofes in mehreren Ländern erhebliche Missstände. In Italien und in den Niederlanden wurden demnach die Herstellerangaben zu den CO2-Emissionen ihrer neuen Fahrzeuge nicht überprüft, sondern umstandslos übernommen.
Auch in Deutschland habe das zuständige Kraftfahrt Bundesamt (KBA) weniger eigene Überrüfungen durchgeführt als gesetzlich vorgeschrieben. Dies sei aber hauptsächlich darauf zurückzuführen gewesen, dass es bei der Einrichtung eines eigenen Prüflabors in der Corona-Phase zu Verzögerungen gekommen sei, sagte am Mittwoch der für die Untersuchung zuständige Pietro Russo in Brüssel bei einer online übertragenen Pressekonferenz.
Untersucht wurden nur die drei Länder Deutschland, Italien und Niederlande und zwar für den Zeitraum 2020 bis 2022. Daher kann der Rechnungshof keine Angaben zur Arbeitsweise der Zulassungsbehörden in den übrigen EU-Staaten machen.
Eine konkrete Empfehlung, wie die Typzulassung künftig geregelt werden soll, gab der Rechnungshof nicht ab. Die Typgenehmigungsbehörden müssten in die Lage versetzt werden, die erforderlichen umfassen Überprüfungen auch tatsächlich umsetzen zu können.