Audi plant weitreichende Veränderungen in seinem weltweiten Produktionsnetzwerk. Daran arbeitet der Premiumhersteller nach Informationen der Automobilwoche gerade gemeinsam mit dem Volkswagen-Konzern. "Einzelheiten der Planung werden voraussichtlich im Frühjahr 2024 bekannt gegeben", teilte Audi der Automobilwoche mit.
Konsequenzen könnte das nach Informationen der Automobilwoche aus Unternehmenskreisen insbesondere für das Brüsseler Werk von Audi haben. Auch an den Standorten in China gebe es akuten Handlungsbedarf.
Aufgrund der schwachen Nachfrage nach MEB-Derivaten hat Audi die Überlauffertigung des Modells Q4 e-tron in Brüssel gestrichen. Der Produktionsstart hätte längst erfolgen sollen. Audi baut nach Informationen der Automobilwoche lediglich einige Einheiten, um später – bei theoretisch besserer Lage – einen reibungslosen Anlauf gewährleisten zu können.
Das Ingolstädter Unternehmen hatte die belgische Fabrik 2023 eigens für viele Millionen Euro umgebaut. Die Beschäftigten des Werks streikten im vergangenen Herbst für zwei Tage, nachdem es damals hieß, die Produktion würde gekürzt.
MEB-Derivate werden für VW zurzeit in Zwickau, Wolfsburg und in Emden gebaut. Aber auch hier sind die Produktionslinien nicht ausgelastet.
Audis Werk im Süden Brüssels gehört seit 1970 zu Volkswagen. 2007 ging es in die Hände von Audi über. Seit Ende 2022 fertigt der Autobauer dort den Q8 e-tron und den Q8 e-tron Sportback. Jetzt sollte die Zukunft des Standorts eigentlich mit dem Q4 e-tron abgesichert werden. Das Modell wird aktuell weiterhin ausschließlich in Zwickau gebaut. "Eine Folgebelegung für Brüssel wird derzeit diskutiert", teilte Audi mit.