Anfang Februar lädt der Bosch-Konzern traditionell Journalisten auf das Gelände der alten Villa des Firmengründers in Stuttgarter Halbhöhenlage mit majestätischer Aussicht. Im modernen Gebäude der Stiftung nebenan informiert die Geschäftsleitung persönlich über die Geschäftszahlen. Doch der glanzvolle Rahmen will in diesem Jahr nicht so recht passen zur gedrückten Stimmung im Unternehmen. Die Transformation macht sich voll bemerkbar. Geschäftsführer Stefan Hartung steht vor schwierigen Entscheidungen, die über die Zukunftsfähigkeit des weltgrößten Zulieferers entscheiden.
"Wir müssen auf die schwächere Auftragslage reagieren und intensiv an unserer Wettbewerbsfähigkeit arbeiten – nur so können wir das Wachstum der Zukunft finanzieren“, so Hartung. Das Unternehmen investiere offensiv in Zukunftstechnologien, vor allem für den Klimaschutz. Allerdings sei zu sehen, dass sich die Marktdurchdringung mit solchen Technologien verzögere und der Schub vom Markt nachgelassen habe. Die aktuelle Klimapolitik sorgt nach Worten Hartungs zudem bei vielen Unternehmen für Instabilität im geschäftlichen Umfeld. „Das Problem ist die sprunghafte Umsetzung, wie wir sie zuletzt etwa mit der plötzlichen Abschaffung der E-Auto-Prämie in Deutschland erleben konnten."