Wenn Jobsuchende sich über ein Unternehmen informieren oder sich dort bewerben wollen, zählen deren Karrierewebseiten zu den wichtigsten Anlaufpunkten. Wie ansprechend und nutzerfreundlich sie gestaltet sind, prägt auch den Eindruck der Kandidaten vom Unternehmen. Deshalb nehmen Forscher der Hochschule RheinMain regelmäßig die Karriere-Websites großer Unternehmen in Deutschland unter die Lupe.
Bei den rund 150 untersuchten Unternehmen seien zwar im Lauf der Jahre viele Verbesserungen zu erkennen, doch insgesamt seien die Ergebnisse durchwachsen, so die Studienautoren. Zwar bescheinigen sie 53 Prozent der Unternehmen, „guter Durchschnitt“ zu sein und vergeben an neun Prozent sogar das Prädikat „Vorreiter“. Doch immerhin 30 Prozent sortieren sie unter „Rückständige“ und neun Prozent in die Kategorie „Abgehängte“ ein.
Gemessen werden die Unternehmen an einer von den Forschern erdachten idealen Website. Unternehmen die mehr als 75 Prozent der so definierten Anforderungen erfüllen gelten als „Vorreiter“. Das haben nur 13 der untersuchten Unternehmen geschafft. Dazu zählen Spitzenreiter ThyssenKrupp mit gut 84 Prozent und aus der Automobilindustrie Bosch und Mahle (siehe Grafik). Ziemlich weit vorn in der Kategorie „Guter Durchschnitt“ (60 bis 75 Prozent) finden sich Daimler, Continental, Volkswagen und BMW.
Nach unten reicht die Spanne der Bewertungen bis zum Letztplatzierten mit 19 Prozent. Deutliche Defizite sehen die Forscher „gerade bei einem größeren Teil der Arbeitgeber aus Mittelstand, Digitalwirtschaft und öffentlicher Verwaltung“.
Bewertet wurden die Websites nach rund 200 Kriterien in den Bereichen Zugang, Information und Inhalte, Candidate Experience sowie Interaktivität und Funktionalität. Die Gruppe der untersuchten Unternehmen bestand wie in den Vorjahren wieder aus den größten und den beliebtesten Arbeitgebern. Zusätzlich aufgenommen wurden diesmal bedeutende mittelständische Arbeitgeber, wichtige Arbeitgeber im öffentlichen Sektor und große Arbeitgeber der Digitalwirtschaft. In den Gruppen der rückständigen und abgehängten Karriere-Websites befinden sich, neben einem Dutzend großer und beliebter Arbeitgeber, der Großteil der untersuchten Arbeitgeber aus Mittelstand und Digitalwirtschaft. Und auch fast zwei Drittel der untersuchten Karriere-Websites von Unternehmen aus dem öffentlichen Sektor finden sich in diesen beiden Kategorien.
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