BYD-Autotransporter legt erstmals in Deutschland an

Der intensive Wettbewerb in China drängt die heimischen Hersteller zunehmend in den Export. In Bremerhaven ist nun der erste Autotransporter der künftig aus acht Schiffen bestehenden BYD-Flotte gelandet. Die Flotte will BYD künftig für den Transport nach Europa einsetzen.

Der BYD-Autotransporter Explorer No.1, ein sogenanntes Ro-Ro-Schiff (roll on roll off), hat eine Ladekapazität von rund 7000 Fahrzeugen. Etwa 3000 Autos sollen nun in Deutschland von Bord.

Der BLG Auto-Terminal Bremerhaven gehört mit über 1,7 Millionen umgeschlagenen Fahrzeugen pro Jahr zu den größten Autoterminals der Welt. Jedes Jahr laufen rund 1.000 Car-Carrier den Terminal an. Rund 70.000 Fahrzeuge finden hier Platz, bevor sie über Straße, Schiene oder Wasser weiterbefördert werden.

Für BYD ist dies erst der Anfang: In den nächsten zwei Jahren sollen sieben weitere Schiffe in die Flotte aufgenommen werden.

„Die erfolgreiche Markteinführung des Explorer No.1 ist für BYD ein entscheidender Schritt bei der Expansion in Überseemärkte“, sagt Wang Junbao, General Manager der BYD Corporate Division. Das Unternehmen plane, „diese Ro-Ro-Schiffe nicht nur für den eigenen Betrieb einzusetzen, sondern auch offene Partnerschaften einzugehen, um eine neue Epoche für chinesische Automobilhersteller auf der internationalen Bühne zu schaffen."

Der ruinöse Preiskampf in China drängt immer mehr Hersteller in den Export: Im vergangenen Jahr hat sich die Zahl der exportierten Fahrzeuge auf mehr als vier Millionen Pkw nahezu verdoppelt.

Größter Exporteur ist Chery Automobile, die in Deutschland vor dem Marktstart stehen: Im vergangenen Jahr hat der Autobauer mehr als 900.000 Pkw in andere Länder exportiert, also mehr als die Hälfte der insgesamt 1,7 Millionen produzierten Einheiten.

BYD produziert zwar deutlich mehr, steigt aber in den Export jetzt erst richtig ein: Im Jahr 2023 baute der Hersteller in China 3,03 Millionen Pkw, rund 240.000 verkaufte er in anderen Ländern.

Quelle: Marklines

Viele chinesische Hersteller haben nicht nur Europa im Blick, sondern gehen auch in andere Regionen. Nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und dem Rückzug westlicher Automobilhersteller aus Russland, haben chinesische Autobauer die entstandene Lücke gefüllt.

Laut Association of European Businesses wurden im vergangenen Jahr rund eine Million Pkw in Russland verkauft, etwa die Hälfte davon kam von chinesischen Herstellern.

Aus dem Datencenter:

Markeneintritt chinesischer Hersteller in Deutschland und Europa