Kommentar: E-Autos haben ein teures Reparaturproblem

Armin Wutzer

Reparaturen an E-Autos sind teurer als an vergleichbaren Verbrennern. Beherzigen Autohersteller nicht bald die Verbesserungsvorschläge und Ideen der Versicherer, drohen die Versicherungsprämien von E-Autos zu entgleisen.

Dienstag, 19. März 2024, 08.39 Uhr

Foto: Marcus Lindstrom/iStock

Reparaturen an E-Autos sind teurer als an vergleichbaren Verbrennern. Bekommen die Hersteller das Problem nicht in den Griff, droht ein deutlicher Anstieg der Versicherungsprämien.

Es klingt schon etwas absurd. Da löst im E-Auto einmal der Airbag aus, und schon muss für Tausende Euro der komplette Akku getauscht werden, unabhängig davon, ob er wirklich Schaden genommen hat. Solche Regeln sind kein Einzelfall. Auch Kratzer am Unterboden eines Elektroautos ziehen schnell den Tausch der Batterie nach sich.

Dass Versicherer mit Blick auf ihre Kosten derartige Vorgaben hinterfragen und bessere Reparaturkonzepte sowie Diagnosemöglichkeiten für den Akku nach Unfällen einfordern, ist demnach kein Wunder.

Sorge um Reichweiter – und höhere Versicherungsprämien

Die Autohersteller täten gut daran, auf die Versicherer und ihre Vorschläge zu hören, falls sie die Nachfrage nach E-Autos nicht noch weiter abwürgen wollen, als es durch das Ende des Umweltbonus ohnehin schon passiert. Denn über kurz oder lang reichen Allianz, HUK und andere ihre Kosten über die Versicherungsprämien an die Autobesitzer weiter - dann auch jene mehr als 400 Euro, die manche Werkstatt für Arbeiten an E-Autos pro Stunde berechnet.

Greifen die OEMs nicht bald ein und ermöglichen günstigere Reparaturen, kommt irgendwann zur Lade- und Reichweitenangst der Verbraucher auch noch die Versicherungsangst. Spätestens dann wird das Problem der Versicherer zum Problem der Hersteller.