Automodelle im August: Astra plötzlich vor Golf

Im Kompaktsegment gibt es Monat für Monat seit Jahren nur einen unangefochtenen Herrscher: den VW Golf. Doch in der August-Statistik des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) wurde der Golf zumindest für einen Monat vom Thron gestoßen. Meist zugelassenes Kompaktmodell ist demnach der Opel Astra. 

Das Modell verbuchte 4315 Neuzulassungen – und damit hauchdünn 57 mehr als der Dominator VW Golf. Damit ist der Astra im August insgesamt auf dem dritten Platz der meist zugelassenen Autos in Deutschland. Daneben sind zwei weitere Opel-Modelle in den Top 30 des vergangenen Monats: der Kleinwagen Corsa auf Platz 7 und das SUV Mokka auf Platz 22.

Der Astra legte im August um erstaunliche 102,3 Prozent zu und schaffte damit den Sprung von Platz 41 im August 2023 auf Platz 3. Im bisherigen Jahresverlauf betrug das Plus sogar 134,3 Prozent.

Seit Jahresanfang steht der Kompakte von Opel damit auf Platz fünf was im Beliebtheitsranking den Sprung von Platz 43 auf Platz 5 ermöglichte.

Der Marktanteil von Opel in Deutschland stieg im bisherigen Jahresverlauf Unternehmensangaben zufolge von 5,1 auf 5,7 Prozent. Deutschlandchef Patrick Dinger zeigte sich dementsprechend zufrieden. Zudem sei er aufgrund des „topmodernen Produktportfolios“ zuversichtlich für das verbleibende Jahr.

Dem VW Golf blieb nach einem August-Absturz um 35,6 Prozent auf 4258 Neuzulassungen nur der vierte Platz. Auf dem ersten beiden Plätzen landeten die VW-SUVs T-Roc und Tiguan, die dem Golf in letzter Zeit schon häufiger den Rang abgelaufen haben.

Seit Jahresanfang steht  der Golf jedoch deutlich im Plus mit 37,1 Prozent zulegen, während der T-Toc sich nur um 10,4 Prozent steigerte und der Tiguan sogar ein Prozent im Jahresvergleich verlor.

Erfolgreich hat sich der Kleinwagen VW Polo entwickelt, dessen Zulassungen im August um 31,2 Prozent gestiegen sind, was einen Sprung von Platz 26 auf Platz 6 zur Folge hatte. VW nimmt damit auch "Revanche" für die August-Schlappe bei den Kompakten: Mit einem Vorsprung von zehn Einheiten platziert sich der Polo vor dem Kleinwagenbestseller Opel Corsa.

Der liegt allerdings im Gesamtverlauf 2024 bislang noch knapp vor dem Polo mit 27.826 Einheiten (Polo: 26.062). Der Trend spricht seit Januar jedoch für den VW-Kleinwagen: Im Vergleich zum Vorjahr steht ein Plus von 38 Prozent, beim Corsa jedoch ein Minus von 21,4 Prozent. 

Tesla verliert weiter an Boden. Im August verlor das Model Y 59,2 Prozent seiner Zulassungen und rutschte in der Statistik von Platz 6 auf Platz 26 ab. Noch stärker ist der Rückgangbeim Model 3: Die Mittelklasse-Limousine verbuchte ein Absatzminus von 80,7 Prozent auf 389 Fahrzeuge und landete auf Platz 124, nur noch knapp vor dem mehr als doppelt so teuren Porsche Taycan (384 Zulassungen).

Ähnlich steil ist der VW ID.4/ID.5 abgestürzt: Ein Minus von knapp 86 Prozent im August ließ das Wolfsburger Elektromodell im Beliebtheits-Ranking von Platz 4 auf Platz 88 abstürzten.

Das starke Minus ist dem Wegfall der Elektroauto-Förderung zuzuschreiben. Und es kommt noch ein besonderer Effekt hinzu: Da im August 2023 letztmalig  gewerbliche Kunden vom E-Auto-Bonus profitierten, wurden damals besonders viele elektrisch betriebene Modelle zugelassen. Das schlägt sich dann ein Jahr später in der Statistik mit einem satten Minus nieder.