e-tron GT: Audi bringt Facelift des E-Flaggschiffs

Die Welt ist ungerecht – erst recht innerhalb der Familie. Während vor allem Audi für die Verspätung der PPE-Plattform kritisiert wurde, konnte Porsche mit dem Taycan als neuem Lade-Champion glänzen. Dabei hat der Taycan einen nahen Verwandten: den Audi e-tron GT. Er wird von vielen als eleganter und sogar besserer Ableger der J1-Plattform angesehen. Nun hat Audi seinen Stromer überarbeitet und präsentiert ein aufpoliertes Flaggschiff.

Erstmals seit Beginn der Elektrooffensive bringt Audi eine Performance-Version eines elektrischen RS-Modells auf den Markt. Der neue e-tron GT RS Performance erreicht mit 925 PS die Spitzenposition unter den Serienmodellen der Marke. Im Dauerbetrieb leistet der Wagen 830 PS, doch ein kurzer Druck auf den neuen Boost-Knopf im Lenkrad erhöht die Leistung für zehn Sekunden um 95 PS.

Das Drehmoment von 1028 Nm entfaltet sich so rasant, dass der e-tron GT in nur 2,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt. Dabei geraten die Insassen leicht aus der Fassung – der Kopf wird nach hinten gedrückt, die Augen fokussieren kaum und der Magen rebelliert, wenn der Wagen wie ein Formel-1-Bolide loslegt. Nach 250 km/h ist allerdings Schluss.

Aber es muss ja auch nicht gleich der RS Perfomance sein. Der Preis von 160.500 Euro ist hoch, und Audi hat auch die anderen e-tron-Modelle mit einem Leistungsschub versehen. Die Basisversion wurde ganz aus dem Programm genommen. Die Modellpalette startet jetzt bei 126.000 Euro mit dem e-tron S, der 680 PS leistet und in 3,4 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt. Seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei 245 km/h.

Darüber rangiert der e-tron RS für 147.500 Euro, mit einer Leistung von 857 PS, 865 Nm Drehmoment und einer Beschleunigung auf 100 km/h in 2,8 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt auch hier 250 km/h.

Neben der gesteigerten Leistung hat Audi die Reichweite erhöht. Die Batteriekapazität liegt nun bei 105 kWh, die Rekuperationsleistung wurde verbessert und die Effizienz der Elektromotoren gesteigert. Dadurch ist eine Reichweite von etwa 600 Kilometern nach WLTP-Norm möglich.

Zudem wurde das Ladesystem optimiert: Die Ladekurven erreichen jetzt 320 kW und sind flacher, wodurch die Leistung länger konstant bleibt. Das Ergebnis: Trotz größerer Batterie dauert das Aufladen von zehn auf 80 Prozent nur noch 18 Minuten.

Die Designer haben ebenfalls Hand angelegt und den Modellen neue Schürzen an Front und Heck sowie Carbon-Details im Camouflage-Look spendiert. Ein besonderes Highlight ist das Glasdach, das sich erst auf Knopfdruck klar schaltet. Dennoch verblassen diese optischen Änderungen im Vergleich zu den Updates für den Antrieb.

Auch im Stand zeigt der e-tron GT mit einem neuen Gimmick seine Klasse: Dank des neuen Aktiv-Fahrwerks hebt sich der Wagen beim Öffnen der Türen um ein paar Zentimeter an, was den Einstieg erleichtert. Sobald die Türen geschlossen sind, senkt sich der Wagen wieder auf sein normales Niveau ab.