Analyse Automarkt: Das wird nichts mehr in diesem Jahr

Der September brachte mit 208.848 Neuzulassungen ein Minus von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Nur zwei Mal gab es in der Vergangenheit ein noch niedrigeres September-Ergebnis: im Krisenjahr 2021 und 2018. Nach neun Monaten liegen die Neuzulassungen nun ein Prozent unter Vorjahr und 19 Prozent unter den mittleren Neuzulassungen der fünf Vorkrisenjahre 2015 bis 2019. 

Da für den weiteren Jahresverlauf mit keiner signifikanten Verbesserung zu rechnen ist, geht die Automobilwoche für das laufende Gesamtjahr jetzt von 2,8 Millionen Neuzulassungen aus, ein Minus von 1,6 Prozent. Auch für 2025 gibt es keinen Anlass zu großem Optimismus.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die innen- und außenpolitischen Unsicherheiten werden zu keiner deutlichen Verbesserung des Nachfrageverhaltens führen. Einzig Marketingmaßnahmen der Hersteller oder staatliche Subventionen könnten die Neuzulassungen, insbesondere im E-Mobil-Bereich, signifikant steigen lassen.

Im Moment erwartet die Automobilwoche für 2025 eine leichte Steigerung um 3,6 Prozent auf 2,9 Millionen Pkw. Damit bleiben die Neuzulassungen dieses und kommendes Jahr weiter deutlich unter den fünf Vorkrisenjahren, als im Mittel über 3,4 Millionen Neuzulassungen verzeichnet wurden.

Die reinen Benzin- und Diesel-Pkw sind die Verlierer des abgelaufenen Monats. So verlieren die Benziner gegenüber dem Vorjahr 15 Prozent, bei den Diesel-Pkw gibt es einen Rückgang von 22 Prozent. Für beide Antriebsarten ist es das jeweils niedrigste Ergebnis im laufenden Jahr. 

Hybride ohne Stecker sind weiterhin die am dynamischsten wachsende Antriebsart. Sie kommen im September auf ein Plus von 11,1 Prozent und ihr Marktanteil erreicht ein neues Allzeithoch von 29 Prozent. Plug-in-Hybride verlieren knapp drei Prozent. Ihr Marktanteil liegt mit 7,2 Prozent ein Prozentpunkt über dem durchschnittlichen Wert der ersten acht Monate.

Das Plus von 8,7 Prozent bei den reinen E-Mobilen darf nicht überbewertet werden. Der September 2023 war der erste Monat, in dem Unternehmen nicht mehr vom Umweltbonus profitieren konnten. Dementsprechend hoch waren die BEV-Zulassungen in den Vormonaten gewesen.

Dennoch ist der Marktanteil von 16,5 Prozent der höchste Wert seit der abrupten Abschaffung des Umweltbonus Mitte Dezember 2023. Die vorliegenden Daten lassen noch keinen Rückschluss zu, ob es sich um eine allgemeine positive Entwicklung handelt, oder ob einzelne Modelle gepusht wurden, die für den relativ hohen Markanteil gesorgt haben. Insgesamt verzeichnen die alternativen Antriebe einen Marktanteil von 53 Prozent; es ist der höchste Wert im laufenden Jahr.

Bei dem Gesamtmarktrückgang um sieben Prozent können vier der Top 15 Marken zweistellige Zuwachsraten verzeichnen. Mini erreicht ein Plus von 16 Prozent und landet vor Renault auf Platz 15. Volvo legt um 38 Prozent zu und hat nach neun Monaten seine Neuzulassungen um über 50 Prozent gesteigert.

Toyota schafft mit plus 28 Prozent den Sprung in die Top 10 des Herstellerrankings. Skoda legt um 35 Prozent zu, landet vor Audi auf Platz vier und erreicht mit 8,2 Prozent den höchsten jemals beobachteten Marktanteil.

Zwar dominieren die deutschen Marken ihren Heimatmarkt auch 2024. Doch im bisherigen Jahresverlauf konnten ausländische Marken zulegen. Die deutschen Premiumhersteller verloren in den ersten neun Monaten rund zehn Prozent Marktanteile, vor allem Audi und Mercedes schwächeln bislang in diesem Jahr.

Importmarken können im Gegensatz rund acht Prozent zulegen. Profiteure sind in diesem Jahr bislang vor allem Skoda und Toyota.