VW-Krise: Großes Schweigen in Wolfsburg

Für die Volkswagen-Beschäftigten im Stammwerk Wolfsburg gibt es nach zahlreichen Hiobsbotschaften zu möglichen Werksschließungen und Stellenabbau auch mal wieder eine gute Nachricht: Der Anlauf des SUVs Tayron zum Ende des Jahres sorgt nach dem Auslaufen der Produktion des Touran wieder für eine größere Auslastung des Standorts.

Die lag im vergangenen Jahr nach Berechnungen des Datendienstleisters MarkLines für die Automobilwoche nur bei 56,3 Prozent. Der Tayron wurde bisher nur in China gebaut.

Weiter unklar ist hingegen, wie es im Konflikt zwischen dem VW-Management und der Arbeitnehmerseite weitergeht. Aktuell steht noch kein neuer Verhandlungstermin der beiden Seiten zur Bewältigung der Krise fest.

Nach einer ersten Gesprächsrunde zum Haustarifvertrag Ende September waren beide Seiten ergebnislos auseinander gegangen. "VW bleibt auf seinem Irrweg und will mit dem Mähdrescher durch die Werke brettern. Das werden wir nicht zulassen", sagte Niedersachsens IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger im Nachgang der ersten Gespräche in Hannover.

Volkswagen-CEO Oliver Blume und Markenchef Thomas Schäfer bleiben allerdings bei ihren Plänen, Werksschließungen in Deutschland zu prüfen und Jobs zu streichen. Ein Kompromiss ist nicht in Sicht.

Stattdessen drohen unverändert zum Ende der Friedenspflicht am 1. Dezember Streiks. "Vielleicht muss zum 1. Advent eingeheizt werden", drohte die Gewerkschaft IG Metall zuletzt in einem Flugblatt an die VW-Beschäftigten.