Gewinn schrumpft: Porsche hofft jetzt auf Jahresendspurt

Der Sportwagenbauer Porsche hat im dritten Quartal bei Umsatz, Gewinn und Barmittelzufluss Rückgänge hinnehmen müssen. Doch trotz Absatzflaute und Schwäche in China bestätigte das Unternehmen seine Prognose für das Gesamtjahr. "Im vierten Quartal gehen wir davon aus, dass wir wieder beschleunigen und zum Endspurt ansetzen können“, sagte Finanzchef Lutz Meschke.

Er geht davon aus, dass das dritte Quartal das schwächste des Jahres bleibt. Porsche erzielte in den ersten neun Monaten des Jahres einen Konzernumsatz von 28,56 Milliarden Euro. Im Vorjahr waren es noch 30,13 Milliarden Euro.

Der operative Gewinn ging in diesem Zeitraum um mehr als ein Viertel auf 4,04 Milliarden Euro zurück. Die operative Umsatzrendite im Konzern betrug 14,1 Prozent (Vorjahr: 18,3 Prozent). Der Netto-Cashflow Automobile lag bei 1,24 Milliarden Euro und damit deutlich unter dem Vorjahreszeitraum, als es 3,39 Milliarden Euro

Für das Ergebnis macht Meschke unter anderem die vielen Modellwechsel in diesem Jahr verantwortlich. So sind neben dem Cayenne auch Panamera, 911 sowie Taycan und Macan entweder neu auf Markt gekommen oder erneuert worden. I

m vierten Quartal soll nun auch der vollelektrischen SUV Macan zu den Kunden kommen. „Jede Rennstrecke hat langsamere und schnellere Abschnitte. Das gilt auch für ein Geschäftsjahr", so Meschke. Porsche sei auch in herausfordernden Zeiten robus aufgestellt und hoch profitabel.

Die Zahl der Auslieferungen lag zum Ende des dritten Quartals bei 226.022 Einheiten und damit knapp sieben Prozent unter dem Vorjahr. Vor allem in China hat Porsche mit deutlichen Rückgängen zu kämpfen.

Die Immobilienkrise sorgt vor allem bei betuchten Kunden für Kaufzurückhaltung. Man habe es mit einer sich strukturell verändernden Nachfrage zu tun, so Meschke. Porsche will auch auf die langsamere Transformation hin zu Elektroautos reagieren. "Aus diesem Grund überprüfen wir aktuell unser Produktangebot und Ökosystem, aber auch unsere Budgets und Kostenposition", kündigte Meschke an.

Ziel sei es, die Flexibilität und Belastbarkeit noch weiter zu erhöhen. Porsche werde sich weiterhin bei seiner Strategie  konsequent auf die Abstimmung von Angebot und Nachfrage konzentrieren, also wertschaffendes Wachstum über Volumen stellen. Dies gelte Insbesondere auf dem chinesischen Markt, wo unverändert Herausforderungen bestünden.

Hier waren die Absatzzahlen von Juli bis September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast um ein Drittel eingebrochen. Finanzielle Belastungen resultierten aber auch aus den Produktanläufen, Versorgungsengpässen und weiter inflationären Kostenniveau auf Lieferantenseite. So musste Porsche etwa den in Schwierigkeiten geratenen Batteriehersteller Varta retten.

Für das Gesamtjahr 2024 bestätigte Porsche seine Prognose. Zahlreiche andere Unternehmen wir BMW oder Mercedes hatten ihre Erwartungen in den vergangenen Wochen nach unten korrigiert.

Der Sportwagenbauer rechnet vorbehaltlich der bestehenden Unsicherheiten mit einem Umsatz zwischen 39 und 40 Milliarden Euro. Die Umsatzrendite soll zwischen 14 und 15 Prozent liegen. Der Anteil der rein elektrischen Fahrzeuge soll zum Ende des Jahres bei 12 bis 13 Prozent liegen.