Grande Panda soll Fiats weltweiter Bestseller werden

Fiat bringt den Panda zurück – größer, moderner und elektrifiziert. Nach einem Jahrzehnt ohne ernsthafte Konkurrenz für Polo, Corsa & Co. meldet sich die Marke in der Kleinwagenklasse zurück. Der Grande Panda soll an den Erfolg der kantigen Ikone aus den 1980er und 1990er Jahren anknüpfen – mit zeitgemäßer Technik und zu einem attraktiven Preis.

Fiat erwartet, dass der Grande Panda zum weltweit meistverkauften Modell der Marke wird. Grund sei seine universelle Attraktivität, sagte Fiat-Chef Olivier Francois der Automobilwoche-Schwesterzeitung Automotive News Europe am 29. Januar bei Testfahrten in Turin. Ein konkretes Absatzziel nannte Francois nicht.

Als Konzernbruder von Citroën C3 und Opel Frontera kommt der neue Panda auch als Elektroversion auf den Markt. Mit einem Einstiegspreis von 24.990 Euro gehört er zu den wenigen erschwinglichen E-Modellen unter 25.000 Euro. Für 5.000 Euro weniger gibt es eine Mildhybrid-Version mit einem 101 PS starken Dreizylinder-Benziner.

Der Panda wächst auf 3,99 Meter und wird zum hochbeinigen Stadt-SUV. Trotz neuer Proportionen bleibt seine DNA erkennbar. Die Front mit pixelartigen Elementen erinnert an den Ur-Panda und gleichzeitig an moderne Hyundai-Modelle. Die markanten Schriftzüge auf der Karosserie zitieren den legendären Panda 4x4.

Im Innenraum setzt Fiat auf pfiffige Details: Die neue "Bambus-Box" als Handschuhfach ersetzt das bisherige taschenförmige Ablagefach. Ein weiteres Design-Highlight ist die Einfassung des Armaturenbretts, die an das Oval der Teststrecke "La Pista" auf dem Dach des Fiat-Stammwerks in Lingotto erinnert.

Der Panda bleibt ein Raumwunder: Fünf Passagiere finden Platz, das Kofferraumvolumen wächst auf 361 Liter. Zahlreiche Ablagen, davon allein 13 Liter im Armaturenbrett, sorgen für praktische Alltagstauglichkeit. Eine originelle Idee ist das optional integrierte Spiralladekabel, das für 200 Euro Aufpreis aus einer Klappe im Bug gezogen wird.

Bei der ersten Testfahrt in Turin kommt der neue Panda gut an. Seine kompakten Abmessungen, die leichtgängige Lenkung und der kraftvolle Elektroantrieb machen ihn zum idealen Fahrzeug für den Stadtverkehr. Ob Stop-and-Go am Ufer des Po, schnelle Spurwechsel auf dem Corso Vittorio Emanuele oder der Kampf um den besten Parkplatz – der Panda meistert den Großstadtdschungel souverän.

Außerhalb der Stadt zeigt sich allerdings eine Schwäche: Die Reichweite des E-Modells schrumpft mit der lückenhaften Ladeinfrastruktur. Der Elektromotor leistet 113 PS, die Batterie fasst 44 kWh und ermöglicht eine Reichweite von rund 320 Kilometern. Geladen wird mit maximal 100 kW, was die Batterie in 27 Minuten von 20 auf 80 Prozent füllt. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 132 km/h.

Fiat bietet den Panda auch als Mildhybrid mit einem 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner an. Mit 101 PS, einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h und einer Reichweite von 800 Kilometern ist er eine Alternative für Vielfahrer. Während der Elektro-Panda einige Zeit zum Aufladen braucht, ist der Verbrenner in wenigen Minuten wieder startklar.

Mit dem neuen Panda will Fiat wieder eine breite Käuferschicht ansprechen. Neben dem Basismodell sind weitere Varianten geplant: Ein sportliches Fastback, ein kompaktes SUV und sogar ein Pick-up für Märkte in Südamerika und Afrika.

Aber auch der aktuelle Panda bleibt vorerst im Programm. Als Pandina wird er weiter gebaut, und Fiat plant sogar einen direkten Nachfolger. Denn eines ist sicher: Der Panda bleibt ein Auto für die ganze Familie – auf der Straße und darüber hinaus.