Wird Musk zum Problem? Tesla-Absatz lässt stark nach

Es läuft nicht gut für Tesla: Nur 1.277 Fahrzeuge der Marke wurden im Januar 2025 in Deutschland neu zugelassen – ein Minus von 59,5 Prozent gegenüber dem Vorjahres-Monat. Zum Vergleich: Der Gesamtmarkt verzeichnete im ersten Monat des Jahres nur ein Minus von knapp drei Prozent.

Bei den reinen E-Autos gibt es mit rund 34.500 Einheiten im Vergleich zum Januar 2024 zwar ein Plus von 53,5 Prozent, gegenüber dem Vormonat blieb die Zahl aber nahezu konstant.

Mit sinkenden Verkäufen hat Tesla schon länger zu kämpfen. In der europäischen Zulassungsstatistik für 2024 hat es das Model Y nur noch auf den vierten Platz geschafft. Laut Marktanalyst Jato Dynamics wurden von dem auch in Grünheide bei Berlin gefertigten Elektro-SUV in 28 europäischen Ländern 209.214 Einheiten verkauft. Das ist ein Minus von 17 Prozent gegenüber 2023, als sich Tesla mit dem Model Y an die Spitze des Rankings setzen konnte.

Bezeichnend: Vom Thron gestoßen wurde der Tesla nicht etwa von einem anderen Elektrofahrzeug, sondern vom günstigen Kleinwagen Dacia Sandero; auf den Rängen zwei und drei folgen Renault Clio und der deutsche Bestseller VW Golf. Die Käufergunst liegt derzeit eher bei bezahlbaren Verbrenner-Modellen. 

Nach wie vor ist das Model Y allerdings das einzige Elektroauto in den europäischen Top 10 und damit weiterhin der meistverkaufte Stromer. Auch in Deutschland dominierte das SUV 2024 den E-Auto-Markt, wenn auch mit einem Rückgang von knapp 35 Prozent auf 29.896 Einheiten.

Gründe für die schwächelnden Absatzzahlen dürfte es mehrere geben: Insgesamt weniger Nachfrage nach Stromern trifft auf mehr Konkurrenz im E-Segment, die Tesla-Modelle sind in die Jahre gekommen, der Service ist verbesserungswürdig und das Flottengeschäft bedient die Marke so gut wie gar nicht. Aber auch der umstrittene Tesla-Chef Elon Musk könnte die Kauflust bremsen.

Inwiefern Musk persönlich verantwortlich gemacht werden kann, muss sich dieses Jahr erst noch zeigen. Die Wahlkampf-Hilfe für Donald Trump könnte zwar schon im Laufe des Jahres 2024 den ein oder anderen Käufer abgeschreckt haben.

Seine Unterstützung für die AfD und seine auffällig stark an den Hitler-Gruß erinnernde Geste im Rahmen von Trumps Amtseinführung als US-Präsident dürften sich aber – wenn überhaupt –  erst in den kommenden Monaten in den Zulassungszahlen niederschlagen. 

Die aktuellen KBA-Zahlen für Januar könnten aber – neben den verfehlten Zielen 2024 – eine erste Tendenz geben. Ähnliche Rückgänge verzeichneten zudem auch zwei traditionell starke E-Auto-Märkte in Skandinavien: In Schweden brachen die Tesla-Zulassungszahlen im ersten Monat dieses Jahres um 44 Prozent ein, in Norwegen um 38 Prozent.

Allerdings könnte die Zurückhaltung der Käufer, wie oben erwähnt, auch noch weitere Gründe haben. So wurde zum Beispiel schon im Laufe des Jahres 2024 über ein Facelift für das Model Y spekuliert, das schließlich Anfang dieses Jahres vorgestellt wurde.

Viele Kunden dürften auf die neue Version gewartet haben. Dafür spricht auch der Zuwachs beim Model 3  im vergangenen Jahr, dessen Update Ende 2023 vorgestellt wurde und dem Mittelklassemodell ein Plus von zwölf Prozent bescherte.

Europaweit lag das Model 3 in der E-Auto-Statistik wie schon im Vorjahr auch 2024 auf Platz zwei hinter dem Model Y. In Deutschland positionierte sich hinter dem Tesla-SUV dagegen der Skoda Enyaq. Auf den Rängen drei bis sieben folgten hierzulande die VW-Konzern-Modelle VW ID.4/ID.5, VW ID.3, Cupra Born, VW ID.7 und Audi Q4 e-tron.