Sparprogramm bei Mercedes: Die Details der Einigung

Mercedes-Benz hat sich mit dem Gesamtbetriebsrat auf ein umfassendes Spar- und Flexibilisierungspaket verständigt, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Es betrifft rund 91.000 Beschäftigte in Deutschland, wie zuerst die "Wirtschaftswoche" berichtet hatte.

Die Maßnahmen reichen von Kürzungen bei Gehaltsbestandteilen über eine stärkere Nutzung von Zeitarbeit in der Fertigung bis zu einem freiwilligen Abfindungsprogramm für Mitarbeiter außerhalb der Produktion.

Betriebsbedingte Kündigungen soll es nicht geben, stattdessen setzt Mercedes auf die sogenannte doppelte Freiwilligkeit: Sowohl das Unternehmen als auch die betroffenen Mitarbeitenden müssen einer Trennung zustimmen.

Gleichzeitig verlängert Mercedes die als "Zusi" bekannte Beschäftigungssicherung bis Ende 2034, wie das Unternehmen auf Anfrage der Automobilwoche bestätigte. Zuvor galt sie bis 2029. Der Betriebsrat hatte sich schon seit einiger Zeit für eine Verlängerung eingesetzt.

• Die aktuellen Tariferhöhungen von zwei Prozent ab April 2025 und 3,1 Prozent ab April 2026 werden jeweils zur Hälfte von der übertariflichen Zulage beziehungsweise dem Grundgehalt abgezogen.
• Die Ergebnisbeteiligung gibt es noch für das Jahr 2025, sie wird also 2026 noch einmal ausgezahlt. Für die Zeit danach gibt es noch keine entsprechende Vereinbarung. In diesem Jahr liegt die Prämie bei 5220 Euro, was deutlich weniger ist als in den vergangenen Jahren.
• Die Vereinbarung zur Zeitarbeit wird bis 2035 verlängert. Leiharbeiter können künftig bis zu 48 Monate beschäftigt werden und damit länger als bisher.
• Das Programm zum sozialverträglichen Abbau von Arbeitsplätzen außerhalb der Produktion beginnt Anfang April und läuft für ein Jahr. Beschäftigte und bestimmte Führungskräfte in Bereichen außerhalb der Produktion, die seit mindestens drei Jahren für Mercedes arbeiten, erhalten ein unverbindliches schriftliches Abfindungsangebot.
• Ab 2025 gibt es keine Hotelgutscheine für Betriebsjubiläen mehr.

An den Einsparungen beteiligt sich auch die Führungsetage: Die Basisvergütung für den Vorstand und außertariflich bezahlte Führungskräfte soll in diesem Jahr nicht steigen.

Mercedes kämpft mit sinkender Nachfrage auf seinem wichtigsten Markt China. Im vergangenen Jahr ist das Konzernergebnis um 28 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro gesunken.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern fiel um fast ein Drittel auf 13,6 Milliarden Euro. Mit den nun beschlossenen Sparmaßnahmen und neuen Produkten wie dem CLA und dem GLC will das Unternehmen wieder bessere Ergebnisse erreichen.