Tesla-Verkäufe brechen im ersten Quartal drastisch ein

Teslas Absturz bei den Fahrzeugverkäufen ist noch heftiger als von Marktbeobachtern erwartet. Im ersten Quartal verkaufte der E-Auto-Pionier laut Unternehmensmitteilung nur 336.681 Fahrzeuge und damit fast 13 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Zum vierten Quartal 2024 betrug der Rückgang sogar mehr als 32 Prozent.

Analysten hatten im Schnitt zwar ein Minus erwartet – jedoch in einem Korridor von 350.000 bis 373.000 Fahrzeugen. Im Vorjahreszeitraum waren es 386.810 Fahrzeuge gewesen. Tesla fällt damit auf das Niveau vor dem dritten Quartal 2022 zurück.

Der Einbruch hatte sich bereits an den März-Zahlen ausgewählter Märkte angedeutet: Frankreich hatte am Dienstag einen Rückgang um 37 Prozent gemeldet, in Schweden verbuchte Tesla im vergangenen Monat ein Minus von 64 Prozent.

In Dänemark und den Niederlanden gingen die Verkäufe ebenfalls um knapp zwei Drittel zurück. Deutschland vermeldete allein im Februar 76,5 Prozent weniger Neuzulassungen für Tesla-Modelle.

Nach Öffnung der Wallstreet hat die Tesla-Aktie in Folge der schlechten Verkaufszahlen um mehr als fünf Prozent nachgegeben. Zudem wurde auch bekannt, dass sich die schwedische Versicherung Folksam von ihrem Tesla-Aktienpaket im Wert von rund 160 Millionen US-Dollar getrennt hat.

Als Grund gab der Konzern Teslas Umgang mit den Arbeitnehmer- und Gewerkschaftsrechten seiner Mitarbeiter an. Diese Haltung verstoße gegen die Platzierungskriterien der Folksam-Gruppe, teilte der Konzern mit.

Neben der in die Jahre gekommenen Elektrofahrzeugpalette und dem Modellwechsel beim Model Y gilt die umstrittene politische Haltung von CEO Elon Musk als ein Haupt-Grund für die ausbleibenden Käufer.

Musks enge Zusammenarbeit mit US-Präsident Donald Trump, insbesondere seine Rolle bei der Entlassung tausender Bundesangestellter und der Kürzung humanitärer Hilfen, hat zu Unmut unter einigen Kunden geführt. Infolgedessen kam es in den USA und Europa zu Protesten vor Tesla-Geschäften sowie zu Vandalismus an Tesla-Fahrzeugen.

Der Wettbewerb auf dem Elektrofahrzeugmarkt hat sich zudem verschärft, insbesondere durch chinesische Hersteller wie BYD und ein breiteres Angebot europäische Konkurrenten wie etwa Volkswagen und BMW.

Tesla hat darauf reagiert, indem es Ende Februar das überarbeitete Model Y mit aktualisiertem Design und verbesserten Innenräumen eingeführt hat. Noch schlägt sich das in den Verkaufszahlen aber nicht nieder. Um dem Nachfragerückgang entgegenzuwirken, soll Tesla planen, später in diesem Jahr ein preisgünstigeres Modell einzuführen, hat jedoch bisher keine weiteren Details dazu bekanntgegeben.