Zulieferer Bohai Trimet meldet Insolvenz an

Mit dem Bohai Trimet Konzern ist ein weiterer Automobilzulieferer in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Das Unternehmen hat am Amtsgericht Halle (Saale) das Insolvenzverfahren beantragt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter für alle vier Gesellschaften des Unternehmens bestellte das Gericht Olaf Spiekermann, Partner in der Kanzlei Brinkmann & Partner.

Der Bohai Trimet Konzern gehört zum chinesischen Automotive-Zulieferer Bohai Automotive Systems, der wiederum Teil der Beijing Automotive Group mit Sitz in Peking ist. Bohai Trimet produziert Getriebe-, Fahrwerks- und Karosserieteile und zählt Fahrzeughersteller in Deutschland und Italien zu seinen Kunden. Die Gesellschaften beschäftigen insgesamt 678 Mitarbeiter, 580 davon in Harzgerode (Sachsen-Anhalt) und 98 in Sömmerda (Thüringen).

Die Insolvenz des Unternehmens ist innerhalb weniger Wochen der zweite Rückschlag für den Automotive-Standort Sachsen-Anhalt. Anfang März hatte das Unternehmen Boryszew Kunststofftechnik Deutschland aus Gardelegen beim Amtsgericht Hansestadt Stendal einen Insolvenzantrag gestellt. Knapp 500 Mitarbeiter beim Hersteller von Kunststoff- und Zinkdruckguss-Komponenten an zwei Standorten sind davon betroffen.

Wie es bei Bohai Trimet weiter geht, erklärt Spiekermann folgendermaßen: "Wichtigste Aufgabe ist es jetzt, die Produktion stabil zu halten und sämtliche Lieferverpflichtungen zu erfüllen. Erste positive Signale wesentlicher Kunden gibt es bereits.“ Der vorläufige Insolvenzverwalter wird die Löhne und Gehälter in den kommenden drei Monaten über eine Insolvenzgeldvorfinanzierung sichern.

Ziel, in dem für die Unternehmen der Automobilindustrie sehr schwierigen Marktumfeld sei es nun, die Werke zu erhalten, heißt es in einer Mitteilung der Kanzlei. Spiekermann bereitet derzeit einen strukturierten Investorenprozess vor, um Investoren für ein langfristiges Engagement zu finden.