BMW, Bosch, Audi, Daimler und Porsche. Die vier Automobilhersteller und -zulieferer sind – in dieser Reihenfolge – die beliebtesten Arbeitgeber, wenn man Young Professionals fragt, wo sie am gerne arbeiten möchten. Zu diesem Ergebnis kommen die Marktforscher und Berater von Trendence in ihrem Young Professionals Barometer 2019 (ockerarbene Balken in der Grafik unten). Das bestätigt, was auch schon frühere Umfragen ergaben. Die Ergebnisse sind sicherlich geprägt von der Begeisterung für die Produkte und dem Ruf der Automobilindustrie als Hightech-Branche. Doch es ist eine Außenansicht. Wie gut die Jobs und die Arbeitgeber der Branche wirklich sind, lässt sich daraus nicht ableiten.
Daher hat Trendence in einer Sonderauswertung für Automobilwoche auch ermittelt, wo die bereits in der Automobilbranche Beschäftigen am liebsten arbeiten würden - also die auf eigenen Erfahrungen mit der Branche beruhende Innenansicht erstellt. Dabei zeigt sich (siehe Grafik unten, blaue Balken), dass die realen Erfahrungen in der Automobilindustrie offenbar die Erwartungen erfüllen oder sogar übererfüllen. Denn Automobilhersteller und große -zulieferer stehen bei den Beschäftigten der Automobilindustrie noch weit höher im Kurs als im Durchschnitt aller Befragten. So kommt etwa BMW im Mittel auf rund 13,8 Prozent, während unter den Befragten der Automobilbranche die Quote der BMW-Fans mit 25,4 Prozent fast doppelt so hoch ist (siehe Grafik). Noch größer ist der Sprung bei Bosch mit 12,6 gegenüber 28,8 Prozent. Unter den Top 10 finden sich bei den Beschäftigten der Automobilindustrie mit Airbus (8.) und Siemens (9.) nur zwei Unternehmen, die nicht aus der Branche stammen.
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www.datawrapper.dwcdn.net/6gAPL/2/Damit scheinen die Automobilhersteller und -zulieferer zumindest gegen Abwerbeversuche aus anderen Branchen vergleichsweise wenig anfällig zu sein. Denn generell zeigt sich der Kampf um die Fachkräfte auch in verstärkten Abwerbeaktivitäten. Die Quote der Befragten, die schon mit Jobangeboten angegangen wurden sei seit 2017 bei den Digitalisierungs-affinen Berufen von 27 auf 78 Prozent gestiegen. Bei den übrigen Befragten stieg dieser Anteil von 16 auf 47 Prozent.
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www. datawrapper.dwcdn.net/VVm0C/1/Angesichts der steigenden Unzufriedenheit der Beschäftigten, die sich in der Studie zeigte, dürften Abwerbeversuche häufiger auf fruchtbaren Boden fallen. „Young Professionals sind weniger zufrieden und empfehlen ihre Arbeitgeber seltener weiter. Hauptgründe für die Unzufriedenheit: Gehalt und Führungsstil“, stellten die Studienautoren fest. Schlechten Führungsstil nannten wie im Vorjahr 37,5 Prozent der Befragten als Grund für ihre Unzufriedenheit, ein „unfaires Gehalt“ kam mit 32 Prozent an zweiter Stelle.
Generell ist die Zufriedenheit mit dem Job deutlich gesunken. „2018 waren noch 34 Prozent sehr zufrieden, 2019 sind es nur noch 28 Prozent. Immer weniger Young Professionals empfehlen ihre Arbeitgeber weiter: 38 Prozent sehen ihn eher kritisch (2018: 33), nur 26 Prozent sind Promoter (2018: 30)“, erläutern die Studienautoren.
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