In 48 US-Städten können Amazon-Kunden über die Plattform Hyundai-Modelle kaufen. Weitere Hersteller dürften folgen. Auch für Deutschland werden schon Pläne geschmiedet.
Hyundai kooperiert in den USA mit Amazon.
Die Online-Plattform Amazon Autos macht sich in den USA breit. Der E-Commerce-Riese weitet das neue Angebot jetzt auf insgesamt 48 Städte aus, darunter Los Angeles, Atlanta, Dallas, Miami und New York.
Über das Angebot können Nutzer aktuell nur Hyundai-Fahrzeuge suchen, bestellen, finanzieren und die Abholung planen. Amazon gibt jedoch an, weitere Hersteller ins Angebot aufnehmen zu wollen, wenn es weiter wächst.
Dabei betont Amazon die Bedeutung der Händler vor Ort. Die Online-Plattform sei für sie "ein neuer Vertriebskanal", wie Projektleiter Fan Jin der amerikanischen Automobilwoche-Schwester Automotive News sagte.
"Sie können ihr Inventar auflisten und von den Millionen von Amazon-Kunden profitieren, die bei uns einkaufen", erklärte Jin weiter. Das Online-Erlebnis werde zufriedene Kunden in die Händlerbetriebe bringen.
Die Idee des Online-Autokaufs ist nicht neu. Hersteller und Händler arbeiten daran, den komplexen Vorgang vollständig digital abzubilden. Gerade im Handel mit Gebrauchtwagen ist das Internet für viele Anbieter der primäre Kanal.
In den ersten beiden Pilotphasen dienten zunächst Amazon-Mitarbeiter und dann deren Freunde und Familien als Kundenbasis. Laut Hyundai führten die Tests während der geschlossenen Pilotphase zu "signifikanten Verkürzungen der Transaktionszeiten".
Nun soll eine öffentliche Beta-Phase beginnen, in der mehr Kunden einbezogen werden. Weder Amazon noch Hyundai gaben an, wie viele Händler an der Einführung teilnehmen. Derzeit gibt es 841 Händler im amerikanischen Hyundai-Netz.
In einem Interview im vergangenen Monat sagte Jose Muñoz, CEO von Hyundai Motor North America, dass 80 Prozent des Händlernetzes an einer Teilnahme interessiert seien. Damals sagte er außerdem, er rechne nicht damit, dass der Start vor Januar 2025 erfolgen werde.
Amazon gab an, dass im nächsten Jahr mehr Hyundai-Händler, Städte und Funktionen wie das Buchen von Probefahrten zur Plattform hinzugefügt werden sollen. Auch erweiterte Finanzierungsoptionen sollen kommen; derzeit können Kunden ihr Auto nur über Hyundai Capital finanzieren.
Wie alle Verkäufer, die Waren auf Amazon anbieten, zahlen auch die Autohändler eine Gebühr an Amazon. Jedoch werden die Händler, die an diesem Teil der Einführung teilnehmen, von der Gebühr befreit.
Auch in Deutschland finden Verbraucher Fahrzeuge von Hyundai auf Amazon in einem digitalen "Brand Space". Ein Kauf ist hierzulande allerdings noch nicht möglich. Interessenten können lediglich ein Angebot eines Händlers anfordern.
"Die Zusammenarbeit dient im ersten Schritt dazu, mehr Aufmerksamkeit zu bekommen und die Marke sichtbarer zu machen. Im zweiten Schritt wollen wir auch konkret in die Leadgenerierung gehen", sagte Hyundai-Deutschland-Chef Ulrich Mechau im Oktober der Automobilwoche.
Doch das muss nicht so blieben. Hyundai hat sich in seinen aktuellen Händlerverträgen ausdrücklich das Recht auf Direktvertrieb gesichert. Man wolle das Geschäft aber unbedingt gemeinsam mit den Händlern machen, beteuert Mechau.
So oder so: Amazon wäre als Kanal dafür wie gemacht. Und Hyundai ist nur der "Official Launch Partner", weitere Marken dürften folgen. Gerade auch für chinesische Marken könnte Amazon daher eine Möglichkeit sein, in den europäischen Markt zu drängen.
Außer Amazon haben auch Google und Ebay den Autohandel für sich entdeckt. Google etwa testet derzeit sein Anzeigenformat "Google Vehicle Ads", auch in Deutschland. Diese Anzeigen dürften vor allem bei der Vermarktung von Gebrauchtwagen zum Einsatz kommen.
Das Angebot hat nach Ansicht von Experten das Potenzial, das Duopol der Platzhirsche Mobile.de und Autoscout24 auf dem Gebrauchtwagenmarkt aufzubrechen.
Dieser Artikel ist in Teilen zuerst bei der amerikanischen Automobilwoche-Schwester Automotive News erschienen. Er wurde von KI übersetzt und von einem Redakteur der Automobilwoche bearbeitet und ergänzt.
